Apples Neue App Store Regeln Auswirkungen auf EU-Entwickler
Apple passt die App Store-Regeln in der EU nach regulatorischen Anschuldigungen an
Apple hat seine App Store-Regeln in der EU nach dem Vorwurf, das Gesetz über digitale Märkte (DMA) verletzt zu haben, angepasst. Die Änderungen erlauben es Entwicklern in der EU, externe Kauf-Links zu integrieren, aber Apple hat auch ein restriktives Gebührensystem eingeführt, das Entwickler erheblich belasten könnte. Die neuen Gebühren beinhalten eine „Store-Service-Gebühr“ von 20 % für Apps, die exklusiv im App Store erhältlich sind, und eine Gebühr von 10 % für Apps, die Drittanbieter-Stores unterstützen, zusätzlich zu weiteren Gebühren für andere Dienstleistungen.
Diese Gebühren gelten für digitale Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres nach der Installation der App gekauft werden, selbst auf nicht-iOS-Plattformen, und werden mit App-Updates oder Neuinstallationen zurückgesetzt. Apple erhebt außerdem eine „Anfangserwerbsgebühr“ von 5 % auf solche Käufe, was zu einer Kommission von bis zu 25 % bei Käufen außerhalb der Plattform innerhalb eines Jahres nach der Installation führen kann.
Kritiker, wie der CEO von Epic Games, Tim Sweeney, argumentieren, dass diese Bedingungen es unprofitabel machen, Apps sowohl über Apple als auch über konkurrierende iOS-App-Stores zu vertreiben. Die EU hat Apple bereits mit 1,84 Milliarden Euro für ähnliche Verstöße bestraft und untersucht derzeit die Richtlinien des Unternehmens zu alternativen App-Stores sowie eine neue Kerntechnologie-Gebühr. Zudem deuten andere Experten darauf hin, dass die Anpassungen von Apple zwar einen Schritt in Richtung Compliance darstellen, die zusätzlichen Gebühren Entwickler jedoch davon abhalten könnten, alternative Vertriebswege zu erkunden. Die Situation verdeutlicht die größeren Herausforderungen, mit denen Tech-Giganten konfrontiert sind, wenn sie sich an neue regulatorische Rahmenbedingungen anpassen, ohne ihre Geschäftsmodelle zu gefährden. Die Wirksamkeit dieser Änderungen wird weitgehend davon abhängen, wie sie von Entwicklern aufgenommen werden und ob sie die EU-Regulierungsbehörden zufriedenstellen.
Spotify hat die EU gedrängt, ihre Untersuchung zu beschleunigen und das DMA durchzusetzen, und auf Apples Nichteinhaltung der Anforderungen des Gesetzes hingewiesen. Trotz einiger Anpassungen an seinen Compliance-Plänen stellen die neuesten Änderungen von Apple weiterhin eine Herausforderung für Entwickler dar, die in der EU tätig sind.
Wichtige Erkenntnisse
- Apple überarbeitet die App Store-Regeln in der EU und ermöglicht die Integration externer Kauf-Links.
- Neue Gebühren gelten für alle digitalen Verkäufe innerhalb eines Jahres nach der Installation der App, auf jeder Plattform.
- Apple kann bis zu 25 % Provision auf Käufe außerhalb der Plattform innerhalb eines Jahres erheben.
- Entwickler könnten hohe Gebühren für die Integration externer Links riskieren, was deren Nutzung abschrecken könnte.
- Die EU prüft weiterhin Apples Einhaltung des Gesetzes über digitale Märkte.
Analyse
Die veränderten App Store-Gebühren von Apple in der EU könnten Entwickler davon abhalten, externe Kauf-Links zu integrieren, was den Wettbewerb möglicherweise einschränken könnte. Die Einführung der Gebühren von 20 % und 10 % für exklusive und Drittanbieter-App-Stores sowie weitere Gebühren könnte zu höheren Kosten für Verbraucher und geringeren Einnahmen für Entwickler führen. Obwohl dieser Schritt Apples Marktbeherrschung stärken könnte, besteht auch das Risiko, weitere Geldstrafen und regulatorische Prüfungen zu provozieren. Die laufende Untersuchung der EU und mögliche Durchsetzungsmaßnahmen könnten Apple zwingen, seine Gebührenstruktur zu überdenken, was sich auf die finanzielle Leistung und die Marktstrategie des Unternehmens auswirken könnte.
Wussten Sie schon?
- Gesetz über digitale Märkte (DMA): Das DMA ist eine Verordnung der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Marktmacht großer Technologieunternehmen, die oft als „Torwächter“ bezeichnet werden, zu begrenzen, um fairen Wettbewerb und Verbraucherauswahl im digitalen Bereich zu gewährleisten. Es legt spezifische Verpflichtungen und Verbote für Unternehmen fest, die als Torwächter gelten, wie z.B. die Verpflichtung zur Gewährung von Zugang für Dritte und Interoperabilität sowie das Verbot, die eigenen Dienstleistungen gegenüber Wettbewerbern zu bevorzugen.
- Store-Service-Gebühr: Die „Store-Service-Gebühr“ ist eine neue Gebühr, die Apple als Reaktion auf die Forderungen der EU im Rahmen des Gesetzes über digitale Märkte eingeführt hat. Diese Gebühr stellt einen Prozentsatz des Umsatzes dar, der aus Apps generiert wird, die exklusiv im App Store erhältlich sind, und ist Teil von Apples Strategie, das DMA einzuhalten und gleichzeitig Einnahmen aus App-Verkäufen und In-App-Käufen zu generieren.
- Anfangserwerbsgebühr: Eine weitere neue Gebühr, die Apple eingeführt hat, die „Anfangserwerbsgebühr“, wird auf digitale Güter und Dienstleistungen erhoben, die innerhalb eines Jahres nach der Installation der App gekauft werden. Diese Gebühr, zusätzlich zur Store-Service-Gebühr, soll die Kosten decken, die mit der ersten Erfassung der App durch den Benutzer verbunden sind. Kritiker argumentieren, dass diese Gebührenstruktur Entwickler davon abhalten könnte, externe Kaufoptionen anzubieten, da die kombinierten Gebühren ihre Gewinne erheblich reduzieren könnten.