Automobilhersteller kämpfen mit Reifenversorgungsproblemen aufgrund des russischen Gummiverbots

Automobilhersteller kämpfen mit Reifenversorgungsproblemen aufgrund des russischen Gummiverbots

Von
Nikolai Petrovich Smirnov
2 Minuten Lesezeit

Deutsche Autohersteller stehen vor Herausforderungen bei Reifenlieferungen

Ab Juli konfrontieren führende Autohersteller eine bedeutende Herausforderung bei der Beschaffung von Reifen aufgrund des Verbots von wesentlichen Gummiprodukten aus Russland. Dieses Verbot ist Teil des 10. Sanktionspakets der EU und umfasst kritische Materialien wie Styrol-Butadien-Kautschuk und Kohlenstoffschwarz N220-Grad, die für die Reifenherstellung unentbehrlich sind. Die Situation hat sich durch die Einführung eines 14. Sanktionspakets der EU gegen Russland wegen dessen Handlungen in der Ukraine weiter verschärft.

Auf dem europäischen Markt sind die Preise für Kohlenstoffschwarz N220, das in neuen Fahrzeugreifen sowie Ersatzreifen verwendet wird, im zweiten Quartal 2024 deutlich gestiegen. Der Anstieg kann auf die Eskalation der Rohölpreise zurückgeführt werden, die von USD 80 auf USD 89,7 pro Barrel stiegen und sich dann auf USD 85 eingependelt haben. Anschließend wurden diese erhöhten Kosten an die Verbraucher von Kohlenstoffschwarz weitergegeben. Darüber hinaus hat das Verbot russischer Importe zu einer Nachfrageprämie geführt, wobei FOB Novorossiysk-Lieferungen im Juni 2024 auf über USD 1300 pro Tonne geschätzt wurden, was einem Anstieg von 60 % im Jahresvergleich entspricht.

Die Nachfrage nach Kohlenstoffschwarz stieg im Februar an, was mit der Erweiterung der Bestände in der Reifenversorgungskette zusammenfällt. Michelin meldete einen Anstieg des Ersatzreifenabsatzes um 3-5 % in Europa, als die Sommerreisezeit begann. Zusätzlich haben exorbitante Aufschläge für den Schiffstransport aus Asien und Indien nach Rotterdam die Kosten weiter in die Höhe getrieben, wobei die Schiffspreise um USD 200-250 pro Tonne gestiegen sind.

Schlüsselerkenntnisse

  • EU-Sanktionen gegen russische Gummiumporte stören die Reifenproduktion.
  • Anstieg der Rohölpreise und Verbot russischer Importe erhöhen die Kosten für Kohlenstoffschwarz.
  • Michelin verzeichnet ein Wachstum von 3-5 % beim Ersatzreifenabsatz in Europa.
  • Hohe Frachtaufschläge von Asien und Indien nach Rotterdam weiter verteuern.

Analyse

Die Sanktionen der EU gegen russische Gummiumporte, zusammen mit den steigenden Rohölpreisen, haben die Herstellungskosten für Reifen erhöht und betreffen große Autohersteller und Zulieferer wie Michelin. Mittelfristig könnte dies zu Änderungen in der Lieferkettestrategie und zu einer möglichen Diversifizierung der Rohstoffquellen führen. Langfristig könnte dies zu einem Anstieg der Verbraucherpreise für Reifen und einer potenziellen Umgestaltung der globalen Handelsdynamik in der Automobilbranche führen.

Wussten Sie schon?

  • Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR)
    • Einsicht: Styrol-Butadien-Kautschuk ist ein synthetisches Kautschukcopolymer aus Styrol und Butadien, das in der Reifenherstellung aufgrund seiner hervorragenden Abriebfestigkeit und Alterungseigenschaften weit verbreitet ist. Das Einfuhrverbot aus Russland hat die Versorgungskette für führende Autohersteller in Europa erheblich gestört, was zu erhöhten Kosten und möglichen Produktionsverzögerungen führt.
  • Kohlenstoffschwarz N220
    • Einsicht: Kohlenstoff

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