Hurrikan Milton der Kategorie 5 steht kurz davor, Florida zu treffen: Stärkster Sturm seit über einem Jahrhundert
Hurrikan Milton: Eine Bedrohung der Kategorie 5
Hurrikan Milton, der sich am Montagabend etwa 1.100 Kilometer von Tampa entfernt befindet, bewegt sich mit beispielloser Stärke auf die Westküste Floridas zu. Der US-Wetterdienst (NWS) hat gewarnt, dass Milton der schlimmste Sturm sein könnte, der diese Region seit mehr als einem Jahrhundert getroffen hat, und dass er die Auswirkungen jüngster verheerender Hurrikane wie „Helene“ übertreffen könnte. Die Sturmbahn deutet darauf hin, dass er die Florida-Halbinsel durchqueren wird und große Zerstörungen anrichten könnte, anstatt, wie frühere Hurrikane, entlang der Appalachen zu verlaufen.
Vergleiche mit Hurrikan Helene
Hurrikan Milton folgt eng auf Hurrikan Helene, der kürzlich Teile Floridas und benachbarter Bundesstaaten verwüstete und über 230 Todesopfer forderte, von denen viele noch vermisst werden. Während die Zerstörung durch Helene den Bewohnern noch frisch in Erinnerung ist, wird Milton als eine ganz andere, aber ebenso tödliche Bedrohung angesehen. Beide Hurrikane haben die wachsende Gefahr von Superstürmen hervorgehoben, die Experten dem Klimawandel und den steigenden Wassertemperaturen zuschreiben. Im Gegensatz zu Helene wird Milton voraussichtlich massive Schäden verursachen, da er direkt über die Florida-Halbinsel zieht und Millionen in seinen Weg stellt.
Mögliche Auswirkungen: Sturmflut, Niederschlag und Wind
Es wird erwartet, dass Milton in bestimmten Gebieten bis zu 380 Liter Regen bringen wird, begleitet von lebensbedrohlichen Sturmfluten. An den Küsten könnten Wasserstände von bis zu 3-5 Metern gemessen werden, was die Küstenausstattung erheblich gefährdet. Bei Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h könnten selbst gut gebaute Strukturen dem Sturm nicht standhalten. Die Gegend um Tampa, in der über drei Millionen Menschen leben, steht aufgrund ihrer geografischen Anfälligkeit besonders stark unter Bedrohung.
Vorbereitungen und Reaktionen: Panik, Evakuierungen und Schließungen
Während Milton sich nähert, sind die Floridianer dabei, sich vorzubereiten. Die Nachwirkungen von Hurrikan Helene sind in vielen Gemeinden noch spürbar, während die Bewohner Schutt beseitigen und gleichzeitig versuchen, sich mit wichtigen Vorräten einzudecken. In ganz Florida wurden Panikkäufe gemeldet, mit langen Schlangen an Tankstellen und weit verbreiteten Engpässen bei wichtigen Gütern wie Toilettenpapier und Brot.
In Erwartung des Sturms haben sowohl der Flughafen Tampa International als auch der Flughafen Orlando International die Schließung angekündigt, wobei Tampa bis Dienstagmorgen den Betrieb einstellt und Orlando am Mittwoch folgt. Die Bundesbehörde für Notfallmanagement (FEMA) hat eindringliche Warnungen ausgesprochen und die Bewohner aufgefordert, Evakuierungsanordnungen zu befolgen. In der Zwischenzeit hat Präsident Joe Biden für Florida einen Notstand ausgerufen, um die bundesstaatliche Reaktion zu erleichtern.
Der geplante Start der „Europa Clipper“-Raumsonde von Cape Canaveral wurde verschoben, und politische Veranstaltungen wie Donald Trumps Univisión-Interview in Miami wurden abgesagt, während der Staat sich auf den Sturm vorbereitet.
Klimakrise: Hurrikane nehmen an Intensität zu
Die rasante Intensivierung von Hurrikan Milton lenkt die Aufmerksamkeit erneut auf die Rolle des Klimawandels bei der Verstärkung von Hurrikanen. Während die Gesamtzahl der Stürme nicht signifikant gestiegen ist, hat ihre Stärke zugenommen, wobei wärmeres Wasser im Golf von Mexiko ein entscheidender Faktor ist. In den letzten acht Jahren haben sieben Hurrikane der Kategorien 4-5 in den USA Land gang, im Gegensatz zu den vorhergehenden 57 Jahren, in denen dieselbe Anzahl von Stürmen dieser Intensität registriert wurde.
Experten weisen darauf hin, dass die Oberflächentemperaturen des Golfs von Mexiko, die jetzt bei etwa 30 °C liegen, zu Miltons extremer Kraft beitragen. Ohne mildernde atmosphärische Bedingungen sind solche Stürme wahrscheinlich die neue Normalität, wobei Sturmfluten und Windschäden die Schlagzeilen dominieren.
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen
Die wirtschaftlichen Folgen von Hurrikan Milton werden voraussichtlich enorm sein. Schäden durch Wind, Regen und Sturmflut könnten Milliarden kosten, insbesondere in anfälligen Gebieten wie Tampa. Der Sturm könnte auch weitreichende Auswirkungen auf den Immobilienmarkt Floridas haben, da die Zerstörung von Immobilien die Versicherungsprämien in die Höhe treiben und Entwickler dazu veranlassen könnte, zukünftige Küstenschutzprojekte zu überdenken. Die Störungen in wichtigen Branchen, darunter Tourismus, Landwirtschaft und Logistik, könnten die Wirtschaft der Region weiter destabilisieren. Häfen in Tampa, die für den Handel entscheidend sind, müssen wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum schließen, was die Lieferketten weiter belastet.
Die Aktienmärkte werden voraussichtlich reagieren, wobei Versicherungsunternehmen, Bauunternehmen und Anbieter von Logistikdienstleistungen Anzeichen von Volatilität zeigen werden. Die Katastrophenhilfe der FEMA wird wahrscheinlich überlastet sein, da sie bereits mit den Nachwirkungen von Hurrikan Helene konfrontiert wurde. Investoren könnten ihr Augenmerk auf widerstandsfähigere Sektoren wie erneuerbare Energien und Technologien zur Anpassung an den Klimawandel richten.
Langfristige Anpassungen an Klima und Infrastruktur
Hurrikan Milton unterstreicht den dringenden Bedarf an einer stärkeren, klimaresilienten Infrastruktur. Floridas anfällige Küstenstädte werden wahrscheinlich erneut Aufrufe zu erhöhten Gebäuden, robusten Hochwasserschutzmaßnahmen und aktualisierten Bauvorschriften erleben. Investitionen in erneuerbare Energien könnten ebenfalls zunehmen, während politische Entscheidungsträger unter erhöhtem Druck stehen, die Klimakrise anzugehen.
Die Nachwirkungen des Sturms könnten auch einen Wandel in der Bevölkerung nach sich ziehen, wobei Bewohner ins Inland ziehen, da Küstenregionen zu gefährlich oder nicht versicherbar werden. Dies könnte die städtische Landschaft Floridas langfristig umgestalten.
Fazit: Ein Wendepunkt für Klimaschutz
Hurrikan Milton ist nicht nur eine Naturkatastrophe, sondern ein entscheidender Moment für die Reflexion über Klimaresilienz und Katastrophenschutz. Die zunehmende Intensität solcher Stürme erfordert dringende Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern, politischen Entscheidungsträgern und Investoren. Während Milton sich der Westküste Floridas nähert, werden die Auswirkungen weit über die unmittelbare Zerstörung hinaus spürbar sein und sowohl eine eindringliche Warnung als auch eine Gelegenheit bieten, Strategien zur Minderung zukünftiger klimabedingter Katastrophen zu überdenken.