China vollstreckt Todesurteile gegen vier kanadische Drogenhändler in Guangdong inmitten diplomatischer Spannungen

Von
Dmitri Petrovich
4 Minuten Lesezeit

Chinas Hinrichtung kanadischer Drogenhändler: Ein Rechtsurteil mit globalen Folgen

Ein Zeichen für richterliche Unabhängigkeit

Die Hinrichtung von vier kanadischen Staatsbürgern in China, die wegen Drogenhandels in großem Stil verurteilt wurden, hat zu Spannungen zwischen den Ländern geführt. Außerdem wird wieder über die Todesstrafe, staatliche Unabhängigkeit und unterschiedliche Maßstäbe in der Welt diskutiert. China zeigt damit, dass die Staatsangehörigkeit eines Landes kein Schutz vor dem Gesetz ist. Diese Botschaft ist auch für andere Länder wichtig.

Kanadische Politiker und Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Hinrichtungen. China hingegen sagt, dass die Urteile mit den eigenen Gesetzen und internationalen Vereinbarungen zur Drogenbekämpfung übereinstimmen. China will damit zeigen: Wir setzen unsere Gesetze durch, lassen uns von Kritik aus dem Westen nicht beeinflussen und sind richterlich unabhängig.

Hintergrund: Die Hinrichtungen und die Folgen für die Beziehungen zwischen den Ländern

Am 19. März 2025 bestätigte die kanadische Außenministerin Mélanie Joly, dass China bereits Anfang des Jahres vier kanadische Staatsbürger wegen Drogendelikten hingerichtet hatte. Zuvor hatte sie, wie auch der ehemalige Premierminister Justin Trudeau, mehrfach um Gnade gebeten.

Wichtige Details zu den Hinrichtungen:

  • Alle vier Personen hatten sowohl die kanadische als auch die chinesische Staatsbürgerschaft.
  • Die Hinrichtungen fanden in der Provinz Guangdong statt. Dort werden Drogendelikte besonders streng bestraft.
  • China erkennt die doppelte Staatsbürgerschaft nicht an. Die Personen wurden daher vor Gericht wie chinesische Staatsbürger behandelt.
  • Die Familien der Hingerichteten haben um Ruhe gebeten. Ihre Namen wurden nicht veröffentlicht.

Chinas Reaktion:

  • Die chinesische Botschaft in Ottawa erklärte, dass die Beweise gegen die kanadischen Staatsbürger "stark und ausreichend" seien.
  • China hat eine strenge "Null-Toleranz"-Politik gegenüber Drogendelikten und sagt, dass die Prozesse "streng nach dem Gesetz" durchgeführt wurden.
  • China betont, dass die Staatsangehörigkeit eines Landes nicht vor dem chinesischen Recht schützt.

Kanadas Reaktion:

  • Außenministerin Joly hat die Hinrichtungen scharf verurteilt und sie als "unvereinbar mit der Menschenwürde" bezeichnet.
  • Kanada ist grundsätzlich gegen die Todesstrafe und setzt sich weiterhin für andere Kanadier ein, die von der Todesstrafe bedroht sind. Dazu gehört auch Robert Lloyd Schellenberg, der wegen Drogenhandels hingerichtet werden soll.
  • Die Beziehungen zwischen Kanada und China sind angespannt, seit die Huawei-Managerin Meng Wanzhou im Jahr 2018 in Vancouver festgenommen wurde. Die Hinrichtungen haben die Beziehungen weiter verschlechtert.
  • Es ist ungewöhnlich, dass China innerhalb kurzer Zeit mehrere Ausländer hinrichtet.

Was bedeutet das für Anleger? Stabilität oder Risiko?

Die Ereignisse bedeuten für Anleger sowohl Risiko als auch Sicherheit.

  • Politisches Risiko: Die Beziehungen zwischen Kanada und China sind ohnehin angespannt. Streit um Handel und die Festnahme der Huawei-Managerin belasten die Beziehungen zusätzlich. Anleger, die in kanadische Rohstoffe und Industrien investiert haben, die auf China angewiesen sind (z. B. Landwirtschaft und Bergbau), müssen mit Schwankungen rechnen.
  • Rechtssicherheit in China: China setzt seine Gesetze streng durch. Das zeigt, dass Unternehmen, die in China tätig sind, mit klaren Regeln rechnen können. Allerdings müssen ausländische Unternehmen die potenziellen Risiken abwägen, insbesondere in Bereichen, in denen es viele Regeln gibt.
  • Drogenbekämpfung als Teil der Sicherheitspolitik: Die harte Haltung gegenüber Drogen passt zu Chinas Politik, die innere Sicherheit zu stärken. Anleger in Pharma-, Biotech- und Logistikunternehmen sollten die sich ändernden Regeln in China genau beobachten. China wird in Zukunft noch strengere Regeln durchsetzen.

Doppelte Standards? Das Problem des Westens

Kanada kritisiert die Todesstrafe in China scharf. Gleichzeitig hat Kanada seit der Legalisierung von Cannabis im Jahr 2018 mit steigender Drogenkriminalität zu kämpfen. Das wird weltweit bemerkt und wirft die Frage auf, ob in der internationalen Rechtssprechung mit zweierlei Maß gemessen wird.

  • UN-Drogenabkommen und Chinas Rechtssprechung: China setzt internationale Abkommen zur Drogenbekämpfung um, die auch von anderen Ländern unterzeichnet wurden. Westliche Länder kritisieren Gerichtsentscheidungen aber oft, wenn ausländische Staatsbürger betroffen sind. Hier wird deutlich, dass es unterschiedliche Auffassungen über Recht und Gesetz gibt.
  • Todesstrafe oder richterliche Unabhängigkeit: Viele westliche Länder sind gegen die Todesstrafe. China hingegen will mit der Todesstrafe andere abschrecken. Es ist unwahrscheinlich, dass sich Chinas Politik ändern wird. Die unterschiedlichen Auffassungen zwischen China und westlichen Regierungen werden sich aber wohl verstärken.

Auswirkungen auf den Markt: Wer gewinnt, wer verliert?

Die Hinrichtungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Politik, sondern auch auf die Wirtschaft.

  • Kanadische Exporte gefährdet: China ist ein wichtiger Markt für kanadische Produkte wie Raps und Fisch. Die Spannungen zwischen den Ländern könnten dazu führen, dass der Handel eingeschränkt wird. Das würde Exporteure treffen, die auf China angewiesen sind.
  • Vertrauen in Chinas Rechtssystem: Unternehmen, die in China tätig sind, sehen, dass das Rechtssystem streng ist. Wer sich an die Regeln hält, kann mit Sicherheit rechnen. Wer sich in Grauzonen bewegt, muss vorsichtig sein.
  • Höhere Kosten für Sicherheit: China verstärkt seine Sicherheitsmaßnahmen. Unternehmen in den Bereichen Logistik, Transport und Technologie müssen daher mit höheren Kosten rechnen, um Lieferketten zu überwachen und die Unternehmensführung zu verbessern.

Chinas Botschaft an die Welt

China zeigt mit diesem Fall, dass es sich in internationalen Beziehungen nicht unter Druck setzen lässt, wenn es um Unabhängigkeit und Recht geht.

Unternehmen müssen sich daher noch besser mit dem chinesischen Rechtssystem auskennen. Anleger müssen sich bewusst sein, dass politische Spannungen die Märkte beeinflussen können. Und Politiker müssen bedenken, dass es in einer Welt mit mehreren Machtzentren nicht nur westliche Rechtsvorstellungen gibt.

Die Hinrichtung der Drogenhändler ist mehr als nur ein Urteil. Es ist ein Zeichen dafür, wie China mit der Welt umgehen will.

Das könnte Ihnen auch gefallen

Dieser Artikel wurde von unserem Benutzer gemäß den Regeln und Richtlinien für die Einreichung von Nachrichten. Das Titelbild ist computererzeugte Kunst nur zu illustrativen Zwecken; nicht indikativ für den tatsächlichen Inhalt. Wenn Sie glauben, dass dieser Artikel gegen Urheberrechte verstößt, zögern Sie bitte nicht, dies zu melden, indem Sie uns eine E-Mail senden. Ihre Wachsamkeit und Zusammenarbeit sind unschätzbar, um eine respektvolle und rechtlich konforme Community aufrechtzuerhalten.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Erhalten Sie das Neueste aus dem Unternehmensgeschäft und der Technologie mit exklusiven Einblicken in unsere neuen Angebote

Wir verwenden Cookies auf unserer Website, um bestimmte Funktionen zu ermöglichen, Ihnen relevantere Informationen bereitzustellen und Ihr Erlebnis auf unserer Website zu optimieren. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzrichtlinie und unseren Nutzungsbedingungen . Obligatorische Informationen finden Sie im Impressum