Europas größte Lithiumfabrik sieht sich mit zweijähriger Verzögerung konfrontiert

Europas größte Lithiumfabrik sieht sich mit zweijähriger Verzögerung konfrontiert

Von
Sofia Andersson
2 Minuten Lesezeit

Northvolt und Galps Lithiumwerk stehen vor zweijähriger Verzögerung

Das größte Lithiumwerk Europas, ein Joint Venture zwischen dem Batteriehersteller Northvolt und dem portugiesischen Öl- und Gasriesen Galp, steht derzeit vor einer erheblichen Verzögerung. Das Projekt, das den Namen Aurora trägt und ursprünglich ab 2026 mit der Verarbeitung von jährlich 52.000 Tonnen lithiumhydroxid für Batterien beginnen sollte, wurde nun auf 2028 verschoben. Die Verzögerung wird auf Schwierigkeiten bei der Sicherung nationaler und europäischer Fördermittel sowie auf Herausforderungen bei der Verfügbarkeit von portugiesischem Lithium zurückgeführt. Trotz dieser Rückschläge bleiben Northvolt und Galp dem Projekt verpflichtet, obwohl sie auf Finanzierungshürden stoßen, die anfänglich nicht vorhergesehen wurden, da die geschätzten Kosten auf 700 Millionen Euro gestiegen sind.

Die Europäische Investitionsbank prüft derzeit eine vorgeschlagene Investition von 825 Millionen Euro in das Projekt. Allerdings hat die Verzögerung dazu geführt, dass das Aurora-Projekt potenzielle Unterstützung aus dem EU-Wiederaufbau- und Resilienzplan verpasst hat, der nur Initiativen unterstützt, die bis Ende 2026 in Produktion gehen. Northvolt, das die Batterieversorgungskette in Europa lokal gestalten möchte, sieht sich mit weiteren Rückschlägen konfrontiert, darunter die Stornierung eines Auftrags über 2 Milliarden Dollar von BMW aufgrund von Produktionsverzögerungen. Infolgedessen führt das Unternehmen eine strategische Neubewertung durch, die möglicherweise Vermögensverkäufe und Personalabbau einschließen könnte.

Wichtige Erkenntnisse

  • Das Joint Venture zwischen Northvolt und Galp, das zum größten Lithiumwerk Europas werden sollte, wird nun erwartet, dass es 2028 die Produktion aufnehmen kann, was einer zweijährigen Verzögerung entspricht.
  • Die Anlage soll jährlich 52.000 Tonnen lithiumhydroxid für Batterien verarbeiten, was ausreichend für etwa 650.000 Ersatzteile für Elektrofahrzeuge ist.
  • Finanzierungsschwierigkeiten und Unsicherheiten bezüglich der Versorgung mit portugiesischem Lithium haben den Fortschritt des Projekts behindert.
  • Die potenzielle Investition der Europäischen Investitionsbank in Höhe von 825 Millionen Euro ist für die Zukunft des Projekts von entscheidender Bedeutung.
  • Northvolts breitere Vision, eine lokalisierte Batterieversorgungskette in Europa aufzubauen, sieht sich zahlreichen Hindernissen gegenüber, darunter der Verlust eines Auftrags über 2 Milliarden Dollar von BMW.

Analyse

Die Verzögerung des Aurora-Lithiumwerks, die hauptsächlich von Unsicherheiten bei der Finanzierung und Komplexitäten in der Lieferkette beeinflusst wird, stellt erhebliche Herausforderungen für die strategischen Ziele von Northvolt und Galp dar. Kurzfristig belastet diese Verzögerung die finanziellen Ressourcen und mindert das Vertrauen der Investoren. Langfristig gefährdet sie Europas Autonomie in der Batterieversorgungskette und führt zu einer erhöhten Abhängigkeit von Importen. Während die mögliche Investition der Europäischen Investitionsbank von 825 Millionen Euro entscheidend ist, könnte sie die damit verbundenen Risiken nicht vollständig mildern. Diese Rückschlag hebt die Bedeutung robuster Finanzierungsmöglichkeiten und vorbereiteter Lieferketten hervor, um wichtige Projekte für den Übergang zu nachhaltiger Energie zu unterstützen.

Wussten Sie schon?

  • Bedeutung von Lithiumhydroxid: Lithiumhydroxid ist eine entscheidende Komponente in Lithium-Ionen-Batterien, die verwendet wird, um die Energiedichte zu erhöhen und die Batterieleistung insbesondere in Elektrofahrzeugen zu optimieren. Die jährliche Verarbeitungsmenge von 52.000 Tonnen würde die Batteriefertigungskapazitäten Europas erheblich steigern.
  • Rolle der Europäischen Investitionsbank (EIB): Als Kreditabteilung der Europäischen Union bietet die EIB finanzielle Unterstützung für Projekte, die mit den politischen Zielen der EU übereinstimmen. Im Kontext des Aurora-Projekts ist die potenzielle Investition der EIB in Höhe von 825 Millionen Euro entscheidend, um die Finanzierungslücke zu schließen und die Entwicklung des größten Lithiumwerks Europas voranzutreiben.
  • Wiederaufbau- und Resilienzplan der EU: Diese Initiative ist ein entscheidender Bestandteil der EU-Reaktion auf die COVID-19-Pandemie und zielt darauf ab, die wirtschaftliche Erholung und Resilienz in den Mitgliedstaaten zu stärken. Sie umfasst Finanzierung für Projekte, die mit den Prioritäten der EU wie erneuerbare Energien und digitale Transformation übereinstimmen. Dennoch hat das Aurora-Projekt die Fördermöglichkeit im Rahmen dieses Plans verpasst, die zusätzliche finanzielle Unterstützung geboten und den Zeitplan beschleunigt hätte.

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