Französische Rapper vereinen sich in defiantem Anti-Rechts-Hymne 'No Pasarán', lösen Kontroversen und rechtliche Bedenken aus

Französische Rapper vereinen sich in defiantem Anti-Rechts-Hymne 'No Pasarán', lösen Kontroversen und rechtliche Bedenken aus

Von
Yves Tussaud
3 Minuten Lesezeit

Französische Rapper veröffentlichen 'No Pasarán' als Ablehnung rechtsextremer Politik

In der Nacht von Montag, dem 1. Juli, veröffentlichten zwanzig einflussreiche französische Rapper einen beeindruckenden 10-minütigen Track mit dem Titel "No Pasarán". Dabei handelt es sich um eine klare Absage an den aufstrebenden Einfluss der rechtsextremen Partei Rassemblement National (RN). Hinter der Initiative stehen der bekannte Produzent Kore und Designer Ramdane Touhami. Die Features umfassen Künstler verschiedener Generationen, wie Akhenaton, Pit Baccardi, Fianso, Soso Maness, Mac Tyer, Demi Portion, Zola, Kerchak und RK. Dieser Release erfolgt vor dem Hintergrund eines politischen Schweigens der Rap-Szene und vermittelt heftige Ablehnung gegenüber der rechtsextremen Partei und ihren Ideologien. Die kontroversen und aggressiven Texte, die Beleidigungen und Verschwörungstheorien enthalten, haben eine hitzige Debatte ausgelöst.

Schlüsselaspekte:

  1. Einheitlicher künstlerischer Standpunkt: Der Song vertritt das Engagement der Rap-Community, um ihre Missbilligung der RN und ihrer Politik auszudrücken, was an vergangene antirechtsextreme Bewegungen in der Geschichte des französischen Raps erinnert.
  2. Umstrittener Inhalt: Der Track enthält beleidigende Sprache und Verschwörungstheorien, was die ursprüngliche politische Botschaft verwässern könnte.
  3. Forderung nach Verfolgung: Marine Le Pen hat scharf reagiert und fordert rechtliche Schritte gegen die Rapper aufgrund ihres Erachtens nach verabscheuungswürdigem und verleumderischem Inhalt.
  4. Charitatives Ansinnen: Alle Erlöse aus dem Song werden an die Abbé Pierre Foundation gespendet, eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich für arme und obdachlose Menschen in Frankreich einsetzt.

Analyse:

Die Veröffentlichung von "No Pasarán" markiert einen bedeutenden Moment im Zusammenspiel von Politik und Musik in Frankreich. Historisch gesehen haben französische Rapper Schlüsselrollen in politischen Diskursen gespielt, insbesondere gegen rechtsextreme Bewegungen. Der Titel des Tracks, inspiriert von dem republikanischen spanischen Slogan gegen Francos Faschismus, verdeutlicht die Ernsthaftigkeit, mit der diese Künstler die Bedrohung sehen, die von der RN ausgeht. Die Einbeziehung historischer Aufnahmen im Musikvideo verleiht der Botschaft eine historische Tiefe.

Allerdings erschwert der explizite und provokante Inhalt des Songs seine Wirkung. Phrasen wie "Fk le RN" und "Marine und Marion sind Pe" sind unbestreitbar aggressiv und könnten einige Zuhörer, die die anti-rechtsextreme Botschaft sonst unterstützen könnten, verprellen. Zudem könnten Referenzen an Verschwörungstheorien, die Freimaurer und Illuminaten betreffend, die Glaubwürdigkeit der politischen Haltung der Künstler untergraben.

Marine Le Pens Forderung nach Verfolgung spiegelt die tiefe Spaltung in der französischen Gesellschaft wider. Ihr Tweet, der übersetzt lautet "Das neue Volkfront. Macht es nicht Lust? Ich hoffe, die Staatsanwaltschaft wird gegen diese Abscheulichkeit vorgehen", verdeutlicht die rechtlichen und sozialen Folgen des Tracks. Diese Reaktion könnte zu einer breiteren Debatte über Meinungsfreiheit versus Hassrede in Frankreich führen.

Wussten Sie schon?

Dies ist nicht das erste Mal, dass französische Rapper gegen den Rechtsextremismus Stellung beziehen. Im Anschluss an die Präsidentschaftswahlen 2002 kollaborierten die Rap-Ikonen Kool Shen und Akhenaton, um Wählerstimmen gegen Jean-Marie Le Pen zu sammeln. Nach den Unruhen 2005 mobilisierte JoeyStarrs Organisation Devoirs de Mémoires junge Wähler. Bekannte Tracks wie Diam's "Marine" (2004) und "Ma France à moi" (2006) zielten ebenfalls auf den wachsenden Einfluss des Rechtsextremismus ab. Der aktuelle Track "No Pasarán" setzt diese Tradition fort und will politisches Engagement unter Frankreichs Jugend fördern.

Liedtexte auf Deutsch:

Die Texte von "No Pasarán" sind explizit und provokativ. Hier sind einige Zeilen:

  • "F**k le RN"
  • "Jordan, du bist d**d"
  • "Bardella will die Grenzen schließen, aber die Dr**en kommen aus Marbella"
  • "Frankreich ist uns, nicht diese P*gge"
  • "Wir stimmen gegen die P*gge"
  • "Wenn die F**isten durchkommen, werde ich mit einem großen C*lier rauskommen"
  • "F**k Marine und Bardella"
  • "Sie sind alle Freimaurer"
  • "Marine und Marine (sic) sind P**e"
  • "Sie wollen Chips in unser Blut einbringen"
  • "F**k Zemmour"
  • "Mein Herz ist in Palästina"
  • "Palästina von der Seine bis zum Jordan"
  • "Auf, lasst uns die B*yonets herausholen"
  • "Ich fk den Fisten"
  • "Sie müssen nicht durchkommen, mein Kumpel ist unter OQTF"

Zusammenfassend stellt "No Pasarán" ein Zeugnis für die anhaltende Rolle der Musik in der politischen Aktivismus dar. Trotz seiner umstrittenen Elemente ist der Track erfolgreich darin, eine öffentliche Debatte über den Platz des Rechtsextremismus in der französischen Politik neu zu beleben, was die Kraft der Kunst verdeutlicht, Gedanken zu provozieren und Veränderungen zu inspirieren.

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