LinkedIn in der Kritik wegen Datenverwendung bei KI-Training

LinkedIn in der Kritik wegen Datenverwendung bei KI-Training

Von
Alejandra Vargas
5 Minuten Lesezeit

LinkedIn wird beschuldigt, Nutzerdaten ohne ausdrückliche Zustimmung für KI-Modelle zu verwenden

LinkedIn und andere große Social-Media-Plattformen nutzen zunehmend Nutzerdaten, um ihre generativen KI-Modelle zu trainieren. Dies sorgt für erhebliche Kontroversen und wirft Fragen zur Datensicherheit, zur Zustimmung der Nutzer und zu ethischen Praktiken in der KI-Entwicklung auf. LinkedIn hat kürzlich damit begonnen, Nutzerdaten für das KI-Training ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zu verwenden. Die Nutzer werden automatisch einbezogen und müssen die Option "Daten zur Verbesserung der generativen KI" manuell deaktivieren, um sich abzumelden. Diese Maßnahme verhindert jedoch nur die zukünftige Nutzung von Daten; Daten, die bereits für das Training verwendet wurden, können nicht zurückgenommen werden. LinkedIn behauptet, dass es datenschutzfreundliche Technologien einsetzt, um persönliche Daten zu schützen, und erklärt, keine Daten von Nutzern aus der EU, dem EWR oder der Schweiz für das KI-Training zu verwenden. Ein ähnlicher Ansatz wird von Meta verfolgt, das nicht-private Daten von Facebook und Instagram für ähnliche Zwecke nutzt.

Der Mangel an Transparenz und das automatische Opt-in-System haben zu Kritik geführt. Es gibt Forderungen nach einer Untersuchung der Praktiken von LinkedIn durch Aufsichtsbehörden. Dieser Vorfall ist Teil eines größeren Trends, bei dem Technikunternehmen zunehmend Nutzerdaten für die KI-Entwicklung ohne ausdrückliche Zustimmung nutzen. Diese Praktiken sollen verstärkt kontrolliert und reguliert werden, da die Nachfrage nach transparenteren Datenschutzpraktiken und klareren Opt-in-Verfahren für das KI-Training wächst. Während sich die Debatte entfaltet, werden wahrscheinlich auch andere Social-Media-Plattformen und Technologieunternehmen ähnlichen Herausforderungen gegenüberstehen, was zu strengeren Datenschutzgesetzen und einem Wandel zu nutzerzentrierten KI-Entwicklungspraktiken führen könnte.

Der wachsende Trend der Nutzung von Nutzerdaten für das KI-Training

Das Problem bei LinkedIn ist Teil eines größeren Musters in der Social-Media-Branche. Große Plattformen verwenden aktiv nutzergenerierte Inhalte für das KI-Training, oft ohne klare Zustimmung der Nutzer. Diese Praxis wirft wichtige Fragen zu Datenschutz, Ethik und der Notwendigkeit transparenter Richtlinien auf. So gehen einige der wichtigsten Akteure in der Branche damit um:

  1. X (ehemals Twitter): X hat angekündigt, öffentliche Beiträge für das KI-Training zu verwenden. Elon Musk hat klargestellt, dass nur öffentliche Daten verwendet werden, während Direktnachrichten und private Informationen ausgeschlossen sind. Dies spiegelt einen breiteren Branchentrend wider, bei dem öffentliche Nutzerdaten zur Verbesserung der KI-Fähigkeiten genutzt werden.

  2. Meta (Facebook, Instagram und Threads): Meta hat bestätigt, dass es öffentliche Beiträge, Bilder und Bildunterschriften von Nutzern über 18 verwenden wird, um seine KI-Produkte zu entwickeln und zu verbessern. Meta argumentiert, dass dieser Ansatz mit den Branchenstandards übereinstimmt und den relevanten Datenschutzgesetzen entspricht. Trotz der Möglichkeit, sich abzumelden, wird der Prozess jedoch als potenziell irreführend und schwer nachvollziehbar kritisiert.

  3. LinkedIn: Ähnlich wie Meta nutzt LinkedIn Nutzerdaten, um seine generativen KI-Produkte zu verbessern. Im Gegensatz zu Meta hat LinkedIn jedoch seine Nutzungsbedingungen nicht aktualisiert, um diese Änderung zu reflektieren, was Bedenken hinsichtlich der Transparenz und der fehlenden ausdrücklichen Zustimmung der Nutzer aufwirft.

  4. TikTok und Snapchat: Obwohl beide Plattformen KI-Chatbots eingeführt haben, haben sie nicht ausdrücklich erklärt, dass sie allgemeine Nutzerbeiträge für das KI-Training verwenden werden. Snapchats My AI-Chatbot nutzt eigene Konversationen für das Training, was auf einen anscheinend benutzerfreundlicheren Ansatz hindeutet.

  5. YouTube: YouTube verwendet KI für Videoanalysen und Empfehlungen, hat jedoch keine Aussagen darüber gemacht, Videos zum Training generativer KI-Modelle zu verwenden. Dies deutet darauf hin, dass KI zwar integral für ihre Plattform ist, sie jedoch möglicherweise die Nutzerdaten nicht für das direkte KI-Training nutzen.

Ethische und Datenschutzbedenken

Die Nutzung von Nutzerdaten für das KI-Training durch Social-Media-Plattformen wirft erhebliche Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Zustimmung und Ethik auf. Kritiker argumentieren, dass diese Praktiken häufig an Transparenz und angemessener Zustimmung der Nutzer mangeln. Der automatische Opt-in-Ansatz, wie er bei LinkedIn zu beobachten ist, ist besonders umstritten. Während Unternehmen wie LinkedIn und Meta behaupten, sie hielten die Datenschutzgesetze ein und verwendeten datenschutzfreundliche Technologien, ist die fehlende Kontrolle der Nutzer darüber, wie ihre Daten verwendet werden, problematisch. Darüber hinaus verstärkt das Faktum, dass bereits für das Training verwendete Daten nicht zurückgenommen werden können, die Bedenken hinsichtlich des Eigentums und der Kontrolle über Daten.

Die Notwendigkeit klarerer Vorschriften und nutzerzentrierter Praktiken

Da immer mehr Plattformen Nutzerdaten für die KI-Entwicklung nutzen, gibt es einen steigenden Bedarf an klareren Vorschriften und standardisierten Praktiken in der Branche, um die Rechte der Nutzer zu schützen. Die derzeitige Landschaft zeigt eine Kluft zwischen technologischem Fortschritt und den ethischen Überlegungen zum Datenschutz der Nutzer. Die Forderungen nach transparenteren Datenschutzpraktiken und der Implementierung klarer Opt-in-Mechanismen werden lauter. Diese Situation könnte zu strengeren Datenschutzgesetzen führen und einen Schub in Richtung nutzerzentrierter KI-Entwicklungspraktiken auslösen, um sicherzustellen, dass Innovationen nicht auf Kosten des Datenschutzes und des Vertrauens der Nutzer gehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass LinkedIn Nutzerdaten für das KI-Training ohne ausdrückliche Zustimmung nutzt, was einen besorgniserregenden Trend in der Technologiebranche darstellt. Der Mangel an Transparenz, ethische Bedenken und potenzielle Datenschutzverletzungen erfordern sofortige Aufmerksamkeit sowohl von den Aufsichtsbehörden als auch von den betroffenen Unternehmen. Während die Debatte weitergeht, ist es entscheidend, ein Gleichgewicht zwischen KI-Innovation und dem Schutz der Nutzerrechte zu finden und sicherzustellen, dass technologischer Fortschritt nicht die individuelle Privatsphäre gefährdet.

Wichtige Erkenntnisse

  • LinkedIn verwendet Nutzerdaten, um generative KI-Modelle ohne ausdrückliche Zustimmung zu trainieren.
  • Nutzer müssen sich zweimal abmelden, um die zukünftige Datenverwendung für das KI-Training zu stoppen.
  • Bereits für das Training verwendete Daten können nicht zurückgenommen werden.
  • LinkedIn behauptet, dass es datenschutzfreundliche Technologien zum Schutz persönlicher Daten verwendet.
  • Das Unternehmen trainiert keine Modelle mit Nutzern in der EU, im EWR oder in der Schweiz.

Analyse

Die Nutzung von Nutzerdaten für das KI-Training durch LinkedIn ohne ausdrückliche Zustimmung könnte schwerwiegende Datenschutzbedenken und regulatorische Prüfungen nach sich ziehen, insbesondere in Regionen wie der EU. Kurzfristig könnte diese Enthüllung zu einer Nutzerreaktion und möglichen rechtlichen Schritten führen, was das Image und den Aktienkurs von LinkedIn beeinträchtigen könnte. Langfristig könnte sie den regulatorischen Druck für strengere Datenschutzgesetze beschleunigen, was Auswirkungen auf Technologiekonzerne weltweit hätte. Wettbewerber wie Meta könnten zunehmendem Druck ausgesetzt sein, ihre Datenschutzpraktiken zu klären, während datenschutzfokussierte Start-ups an Bedeutung gewinnen könnten. Finanzinstrumente, die an Technologiewerte gebunden sind, insbesondere solche mit erheblichem Nutzerdatenausgesetzt, könnten volatil werden.

Wussten Sie schon?

  • Generative KI-Modelle: Generative KI bezieht sich auf KI-Systeme, die in der Lage sind, neue Inhalte zu generieren, wie z. B. Texte, Bilder oder ganze Gespräche, die menschlich erzeugten Inhalten ähneln. Diese Modelle werden auf umfangreichen Datensätzen trainiert, die oft nutzergenerierte Daten enthalten, um Muster zu lernen und Ausgaben zu erzeugen, die menschliche Kreativität und Interaktion imitieren.
  • Datenschutzfreundliche Technologien: Diese Technologien sollen die Privatsphäre von Personen schützen, indem sie die Menge an persönlichen Daten minimieren, die offengelegt oder verwendet werden. Beispiele sind Datenanonymisierung, differenzielle Privatsphäre und sichere Mehrparteienberechnung, die sicherstellen, dass selbst wenn Daten für das KI-Training verwendet werden, sie keine Personen direkt identifizieren oder sensible Informationen offenbaren.
  • Opt-Out-Mechanismus: Ein Opt-Out-Mechanismus ermöglicht es Nutzern, die Teilnahme an einem Dienst oder einem Datenerfassungsprozess abzulehnen, nachdem sie automatisch einbezogen wurden. In diesem Fall wurden LinkedIn-Nutzer automatisch in die Datensammlung für das KI-Training einbezogen, weshalb sie manuell zu ihren Kontoeinstellungen navigieren und die Option "Daten zur Verbesserung der generativen KI" deaktivieren mussten. Dieser Prozess wird oft kritisiert, weil er weniger transparent und umständlicher ist als ein Opt-in-System, bei dem Nutzer ausdrücklich zustimmen müssen, um teilzunehmen.

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