Microsoft einigt sich in Antitrust-Streit mit europäischen Cloud-Anbietern
Microsoft einigt sich mit europäischen Cloud-Anbietern in Kartellrechtsstreit
Microsoft hat sich mit den Cloud Infrastructure Service Providers in Europe (CISPE) geeinigt und damit einen Kartellrechtsstreit beigelegt, um langwierige Gerichtsverfahren und Strafzahlungen zu vermeiden. CISPE, zu der auch große Akteure wie Amazon Web Services gehören, hatte Microsoft vorgeworfen, den europäischen Cloud-Markt zu untergraben und Kundinnen und Kunden in ihrer Entscheidungsfreiheit einzuschränken. Die Einigung verpflichtet Microsoft, europäischen Cloud-Anbietern Zugang zu seinen Anwendungen und Diensten vor Ort zu gewähren, einschließlich Zugang zur Virtual Desktop Infrastructure auf Basis von Windows 11 und pay-as-you-go-Lizenzierung für SQL Server. Microsoft wird CISPE ferner finanziell bei Gerichtskosten und Softwarelizenzierungskampagnen unterstützen.
Im Rahmen der Einigung wird CISPE seine 2022 eingereichte Beschwerde bei der Europäischen Kommission zurückziehen und ein unabhängiges Europäisches Cloud-Observatorium (ECO) einrichten, um die Umsetzung des Abkommens zu überwachen. Microsoft wird einen unbekannten Millionenbetrag an CISPE zahlen. Diese Einigung gilt jedoch nicht für bedeutende Cloud-Konkurrenten wie AWS, Google Cloud Platform und AliCloud. Francisco Mingorance, der Generalsekretär von CISPE, lobte die Einigung als Sieg für europäische Cloud-Anbieter, während eine mit Amazon verbundene Gruppe sie kritisierte, da sie Microsofts wettbewerbsbeschränkende Praktiken nicht angehe. Brad Smith, der Präsident von Microsoft, betonte seine Zufriedenheit mit der Einigung und betonte die kooperative Bemühung, den Wettbewerb im europäischen Cloud-Markt zu stärken. Trotz dieser Einigung setzen sich Microsofts globalen Kartellrechtsherausforderungen fort, da Regulierungsbehörden im Vereinigten Königreich und in den USA weiterhin Microsofts Cloud-Lizenzpraktiken und Beziehungen zu KI-Entwicklern prüfen.
Schlüsselerkenntnisse
- Microsoft einigt sich mit CISPE, um mögliche Strafen im Kartellrechtsstreit zu vermeiden.
- Europäischen Cloud-Anbietern wird die Möglichkeit eingeräumt, Microsofts Apps und Dienste vor Ort anzubieten.
- CISPE wird ein unabhängiges Europäisches Cloud-Observatorium einrichten, um die Einhaltung des Abkommens zu überwachen.
- Microsoft wird einen unbekannten Millionenbetrag an CISPE zahlen, um Gerichtskosten zu decken.
- CISPE verpflichtet sich, die Beschwerde wieder einzureichen, wenn Microsoft nicht innerhalb von neun Monaten einhält.
Analyse
Die Einigung zwischen Microsoft und CISPE stärkt die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Cloud-Anbieter, indem sie den Zugang zu Microsofts Diensten vor Ort erleichtert. Diese Entwicklung wird wahrscheinlich die Strategien von AWS und Google Cloud in Europa beeinflussen. Finanziell gesehen, stabilisiert Microsofts Multimillionenzahlung an CISPE das europäische Cloud-Ökosystem, könnte aber das Kurzfristbudget belasten. Langfristig gewährleistet die Einrichtung des Europäischen Cloud-Observatoriums eine anhaltende Einhaltung und Wettbewerbsüberwachung, was möglicherweise zukünftige globalen Tech-Regulierungen beeinflussen wird. Allerdings kann diese Einigung die Überprüfung durch britische und US-Regulierungsbehörden verstärken, was Microsofts Kartellrechtsherausforderungen verlängern könnte.
Wussten Sie schon?
- Cloud Infrastructure Service Providers in Europe (CISPE):
- CISPE ist ein Verband, der europäische Cloud-Infrastruktur-Dienstanbieter vertritt und sich für einen fairen und wettbewerbsfähigen Cloud-Markt in Europa einsetzt. Zu seinen Mitgliedern gehören einflussreiche Akteure wie Amazon Web Services.
- Virtual Desktop Infrastructure (VDI):
- VDI ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern den Zugang zu einer virtualisierten Desktop-Umgebung über