Russland verstärkt die Unterstützung Assads angesichts der Verschärfung des syrischen Konflikts: Regionale und globale Risiken steigen
Russland verspricht weiterhin Unterstützung für Assad
Am 2. Dezember erklärte der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, dass Russland Präsident Baschar al-Assad trotz der sich verschlechternden Lage vor Ort weiterhin unterstützen werde. Unter Berufung auf Russlands Analyse der Situation betonte Peskow, dass Moskau entschlossen sei, Strategien zur Stabilisierung Syriens zu entwickeln. Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA werden Anstrengungen unternommen, um die sich entwickelnde Dynamik in Syrien zu verstehen und Maßnahmen zur Stabilisierung der vom Krieg zerrütteten Region zu ergreifen. Die russische Regierung analysiert auch die sich schnell verändernde Lage, um die notwendigen Schritte zur Stabilisierung des Konfliktgebiets zu bestimmen.
Diplomatische Gespräche mit Iran und Türkei
Unterdessen betonte der russische stellvertretende Außenminister Andrej Rudenko, dass Moskau die enge Kommunikation mit regionalen Akteuren wie der Türkei und dem Iran bezüglich der syrischen Krise aktiv aufrechterhält. Es besteht auch die Möglichkeit eines trilateralen Treffens der Außenminister Russlands, der Türkei und des Irans, um die Situation zu erörtern. Rudenkos Äußerungen erfolgen nach den jüngsten Eskalationen und deuten auf Bemühungen hin, eine diplomatische Antwort auf die Herausforderungen zu finden.
Auch der Iran, ein weiterer wichtiger regionaler Akteur, äußerte ähnliche Ansichten. Während eines Telefongesprächs am 2. Dezember zwischen dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, betonten beide Staats- und Regierungschefs die Bedeutung regionaler Zusammenarbeit zur Lösung der Probleme in Vorderasien. Diese Verpflichtung zu gemeinsamen Anstrengungen unterstreicht Irans Absicht, eine führende Rolle bei der Stabilisierung der Region zu spielen. Darüber hinaus unternahm der iranische Außenminister Abbas Araghchi am 1. Dezember einen wichtigen Besuch in Syrien und bekräftigte die „unerschütterliche Unterstützung“ Irans für die Assad-Regierung. Die diplomatischen Bemühungen zielen darauf ab, Assads Position angesichts der jüngsten Rückschläge auf dem Schlachtfeld zu stärken.
Eskalierende Feindseligkeiten in Syrien
Die jüngsten diplomatischen Schritte erfolgen, da die Feindseligkeiten in Syrien, insbesondere in den nordwestlichen Regionen, zugenommen haben. Ab dem 27. November sind groß angelegte Auseinandersetzungen zwischen syrischen Regierungstruppen, Oppositionsgruppen und extremistischen Gruppen zur Tagesordnung geworden. Rebellen, darunter Hay'at Tahrir al-Sham (HTS), haben erhebliche Fortschritte erzielt und kritische Gebiete, darunter Aleppo, eingenommen, was als schwerer Rückschlag für Assads Regierung angesehen wird. Dies ist das erste Mal seit 2016, dass anti-Assad-Kräfte die Kontrolle über Aleppo zurückerobern konnten.
Die plötzlichen Fortschritte der Rebellen haben Bedenken hinsichtlich der Stabilität von Assads Regierung geweckt, insbesondere da sich die Regierungstruppen an mehreren Fronten im Rückzug befinden. Analysten verweisen auf die sich verschlechternden Bedingungen als direkte Bedrohung für die Widerstandsfähigkeit des Assad-Regimes, und die Befürchtungen wachsen, dass die jüngsten militärischen Rückschläge einen Wendepunkt in dem langwierigen Konflikt darstellen könnten.
Internationale Reaktion auf die Krise
Der erneute Konflikt hat Reaktionen von verschiedenen internationalen Akteuren hervorgerufen. Am 1. Dezember stattete der iranische Außenminister Abbas Araghchi Syrien einen dringenden Besuch ab und bekräftigte Irans „feste Unterstützung“ für die syrische Regierung. Russland hat sich auch verpflichtet, zusätzliche Militärhilfe zu leisten, wobei Berichte besagen, dass neue militärische Ausrüstung innerhalb der nächsten 72 Stunden geliefert wird, um die syrische Verteidigung zu stärken.
Der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses gab an, dass die Vereinigten Staaten die Situation genau beobachten und gleichzeitig mit den Regionalregierungen zusammenarbeiten. Im Gegensatz dazu beschuldigte das türkische Außenministerium die syrische Regierung, Waffenstillstandsabkommen verletzt zu haben, indem sie oppositionell kontrollierte Gebiete angriff, und betonte, dass solche Aktionen die zuvor vereinbarten Abkommen zur Deeskalation des Konflikts untergraben.
Die Vereinigten Staaten, die nicht direkt militärisch intervenieren, spielen eine beobachtende Rolle und äußern Bedenken hinsichtlich der sich verschlechternden humanitären Bedingungen. Washington hat auch mit den Regionalregierungen kommuniziert, um eine koordinierte Reaktion sicherzustellen, und unterstreicht damit sein Interesse daran, zu verhindern, dass sich die Lage weiter zuspitzt. Die Türkei, die historisch gesehen Oppositionsgruppen gegen Assad unterstützt hat, beschuldigte die syrische Regierung, den Konflikt durch Verletzung der Waffenstillstandsabkommen eskaliert zu haben, die zur Deeskalation der Spannungen geschaffen wurden.
Analyse der sich entwickelnden Situation
Die aktuelle Situation stellt eine der bedeutendsten Eskalationen dar, seit Assads Truppen 2016 Aleppo zurückerobert haben. Analysten haben auch darauf hingewiesen, dass Russlands militärische Unterstützung für Syrien durch seine Beteiligung am andauernden Ukraine-Konflikt beeinträchtigt werden könnte, was Moskaus Fähigkeit, die zuvor geleistete Unterstützung zu erweitern, einschränken könnte.
Die schnellen Fortschritte der Anti-Assad-Rebellen haben die Befürchtungen über die Stabilität der Assad-Regierung wieder verstärkt. Die Besorgnis wächst, ob das Regime ohne anhaltende externe Unterstützung die Kontrolle behalten kann, insbesondere angesichts der Tatsache, dass russische Truppen über mehrere internationale Einsätze verteilt sind. Diese Instabilität wird durch die zunehmende Beteiligung anderer internationaler Akteure verschärft, was die syrische Krise zusätzlich verkompliziert.
Die Beteiligung der Türkei verkompliziert die Angelegenheit weiter, da Ankara versucht, seine Interessen in Syrien mit seinen eigenen Sicherheitsbedenken entlang seiner Südgrenze in Einklang zu bringen. Auch der Iran bleibt tief in den Konflikt verwickelt, mit dem Ziel, seinen Einfluss in der Region aufrechtzuerhalten, insbesondere durch die Unterstützung von schiitischen Milizen, die Assad treu ergeben sind. Diese Dynamik unterstreicht den regionalen Machtkampf, der sich weiter abspielt, wobei jedes Land seine eigenen strategischen Interessen verfolgt.
Schlussfolgerung
Die Eskalation des syrischen Konflikts unterstreicht die fragile Natur der Lage und die tief verwurzelten geopolitischen Interessen. Da Russland, der Iran und die Türkei aktiv beteiligt sind, bleibt die Lage prekär und wird durch widersprüchliche Interessen kompliziert. In der Zwischenzeit geraten Zivilisten ins Kreuzfeuer, da die Gewalt zunimmt, wobei steigende Opferzahlen und Vertreibungen die schlimme humanitäre Krise hervorheben. Die kommenden Tage sind entscheidend, da die internationalen Akteure über ihre nächsten Schritte beraten, um Syrien ein gewisses Maß an Stabilität zu bringen.
Die humanitäre Belastung bleibt ein wichtiges Anliegen, solange der Konflikt andauert. Die erneute Gewalt hat zu erheblichen zivilen Opfern und Vertreibungen geführt und die ohnehin schon schrecklichen Bedingungen für viele Syrer verschlimmert. Internationale Appelle zur Deeskalation und zum Dialog sind lauter geworden, aber das Fehlen eines kohärenten Ansatzes unter den beteiligten Nationen hat bisher eine sinnvolle Lösung verhindert. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, sowohl den unmittelbaren humanitären Bedarf als auch den breiteren geopolitischen Kampf zu bewältigen, der den anhaltenden Konflikt weiter anheizt.