Über 50 Bewohner aus Santa Clara verklagen Google wegen illegaler Datensammlung und Verkauf
In einer bedeutenden Rechtssache haben mehr als 50 Einwohner aus Santa Clara eine Klage gegen Google LLC eingereicht, in der sie die illegale Sammlung und den Verkauf von Nutzerdaten beanstanden. Die Klage, eingereicht von Ayala Scott, Debra Lakey, Marc McNab und anderen, richtet sich gegen Googles angebliche Verletzung der Privatsphäre und unbefugte Datensammlung. Die Kläger behaupten, Google sammele heimlich, verfolge und verkaufe persönliche und sensible Daten, auch wenn Nutzer den „Inkognito-Modus“ im Chrome-Browser verwenden, der private Browsen gewährleisten soll.
Die Klage, eingereicht beim Superior Court of California im Santa Clara County, enthält mehrere Hauptvorwürfe gegen Google. Dazu gehören die unbefugte Datensammlung, irreführende Darstellungen über den Inkognito-Modus und die Verwendung der gesammelten Daten zur Erstellung detaillierter Nutzerprofile für gezielte Werbung. Die Kläger behaupten, Googles Praktiken verstießen gegen mehrere Gesetze, darunter den California Penal Code, das Comprehensive Computer Data Access and Fraud Act (CDAFA) und den California Unfair Competition Law (UCL). Sie fordern Schadensersatz in Höhe von Kompensationen, Strafen und Strafzahlungen für diese angeblichen Rechtsverstöße.
Wichtige Erkenntnisse
- Unbefugte Datensammlung: Google wird beschuldigt, Nutzerdaten ohne deren Zustimmung abzufangen und zu verfolgen, auch im Inkognito-Modus.
- Irreführende Darstellungen: Die Klage behauptet, Google habe Nutzer über die Privatsphäreneinstellungen des Inkognito-Modus getäuscht.
- Datenverwendung für Werbung: Die gesammelten Daten werden verwendet, um detaillierte Nutzerprofile für gezielte Werbung zu erstellen, wovon Google finanziell profitiert, während die Privatsphäre der Nutzer beeinträchtigt wird.
- Rechtsverletzungen: Die Beschwerde nennt mehrere Rechtsverletzungen, darunter Verletzung der Privatsphäre und Vertragsbruch.
- Jurisdiktion: Die Klage ist im Santa Clara County anhängig, dem Unternehmenssitz von Google.
Analyse
Die Datensammlungspraxis von Google steht seit langem in der Kritik, insbesondere hinsichtlich der Art und Weise, wie das Unternehmen mit der Privatsphäre in Verbindung mit dem Inkognito-Modus umgeht. Trotz der Erwartung der Nutzer, dass Inkognito-Modus Privatsphäre gewährleistet, behauptet die Klage, dass Google weiterhin während dieser Sitzungen Daten sammelt. Dazu gehören IP-Adressen, Geräte-IDs, Interessen, Demografien und Standorte, die für das Echtzeit-Gebotsverfahren in der Werbung verwendet werden. Dabei werden Nutzerdaten innerhalb von Millisekunden an hunderte Werbetreibende gesendet, damit sie diese Daten potenziell erfassen und speichern können, auch wenn Sie den Zuschlag für die Anzeigenschaltung nicht erhalten.
Des Weiteren ist Google aufgrund irreführender Praktiken im Zusammenhang mit der Standortverfolgung bereits zuvor juristisch belangt worden. Trotz der Auswahl der Opt-out-Option hat Google weiterhin Standortdaten gesammelt, die äußerst sensibel sind und persönliche Details über die Gewohnheiten und Identitäten der Nutzer offenbaren können. Diese Daten sind für die gezielte Werbestrategie von Google von entscheidender Bedeutung, die maschinelles Lernen verwendet, um das Nutzerverhalten zu analysieren und hochgradig gezielte Anzeigen zu liefern.
Der Kern der Argumentation der Kläger ist, dass Google die Nutzer in Bezug auf die Privatsphäre im Inkognito-Modus falsch und irreführend vertreten hat. Sie behaupten, Nutzer seien getäuscht worden zu glauben, dass ihre Browsing-Aktivitäten nicht verfolgt würden, während Google weiterhin ihre Daten abfange und monetarisieren würde. Diese angebliche Täuschung und unbefugte Datensammlung bilden die Grundlage für die Klagen wegen mutmaßlicher Verletzung der Privatsphäre und des Vertragsbruchs.
Wussten Sie Das?
Wussten Sie, dass der Inkognito-Modus von Google ein Brennpunkt von Kontroversen und Rechtsstreitigkeiten war? Trotz seines Versprechens privates Browsen zu ermöglichen, wurde enthüllt, dass die Analysen- und Werbetools von Google weiterhin detaillierte Informationen von Nutzern sammeln, auch im Inkognito-Modus. Dazu gehören das Verfolgen von Nutzerpräferenzen, besuchten Websites und Suchaktivitäten, wodurch im Wesentlichen ein detailliertes Nutzerprofil erstellt wird. Solche Praktiken haben zu bedeutenden Rechtsstreitigkeiten geführt, einschließlich Einigungen, die erforderten, dass Google Milliarden von Aufzeichnungen über in Inkognito-Modus gesammelte Browsing-Daten löschte und ihre Datenschutzhinweise aktualisierten, um transparentere Offenlegungen bereitzustellen.
Diese Enthüllungen verdeutlichen die Bedeutung des Bewusstseins der Nutzer in Bezug auf Datenschutz und den tatsächlichen Schutz, der von sogenannten „privaten“ Browsing-Modi geboten wird. Da sich Technologie und Datensammlungspraktiken weiterentwickeln, bleibt fortlaufende Überwachung und rechtliche Aufsicht wesentlich, um sicherzustellen, dass Unternehmen sich an Datenschutzgesetze halten und Nutzerdaten schützen.