
Schweizerische Nationalbank senkt Zinssatz auf 0,25 %, da Inflation Vierjahrestief erreicht
Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank: Der erwartete Schritt, den Anleger kommen sahen
Warum das keine Überraschung war und was es für die Märkte bedeutet
Es wird erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 20. März 2025 ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,25 % senken wird – ein Schritt, der von den Finanzmärkten und Analysten allgemein erwartet wird. Für diejenigen, die makroökonomische Trends verfolgen, ist diese Entscheidung kaum ein Schock. Tatsächlich haben Analysten von CTOL Digital Solutions bereits im Januar 2025 vorhergesagt, dass USD/CHF nach einer Politikdivergenz zwischen der Federal Reserve und der SNB auf 0,94 steigen würde.
Da die Schweizer Inflation im Februar ein Vierjahrestief von 0,3 % erreicht hat, hat die Zentralbank allen Grund, ihre Geldpolitik zu lockern. Während eine Zinssenkung erwartet wurde, wird es für Anleger nun interessant. Wird sich der Lockerungszyklus der Schweiz bis ins Jahr 2026 erstrecken? Könnten wir Nullzinsen oder sogar die Rückkehr negativer Zinsen erleben? Und wie wird sich diese Verschiebung auf die Devisenmärkte, Schweizer Aktien und globale Kapitalströme auswirken?
Lassen Sie uns aufschlüsseln, warum dieser Schritt unausweichlich war, was er signalisiert und wie Anleger sich in Zukunft verhalten sollten.
Warum die Zinssenkung eine ausgemachte Sache war
1. Inflation ist kein Problem mehr
Die SNB operiert mit einem Inflationsziel von 0-2 %, und da die Schweizer Inflation im Februar 2025 bei 0,3 % liegt, ist das Risiko einer Überhitzung nahezu nicht vorhanden. Das Hauptanliegen der Bank ist nun sicherzustellen, dass die monetären Bedingungen ausreichend akkommodierend bleiben, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
Dieser Trend ist nicht nur in der Schweiz zu beobachten. In der gesamten entwickelten Welt haben die Zentralbanken – einschließlich der Europäischen Zentralbank und der Federal Reserve – damit begonnen, ihre Politik neu zu kalibrieren, da die Inflationsängste nachlassen.
2. Der Markt hat es kommen sehen
Fast 90 % der von Reuters befragten Ökonomen prognostizierten eine Zinssenkung der SNB um 25 Basispunkte. Der Markt hatte dies bereits vor Wochen eingepreist, was dies eher zu einer Bestätigung als zu einem Schock machte.
Darüber hinaus zeigt die Geschichte, dass Überraschungen in der SNB-Politik selten, aber nicht unmöglich sind. Bei 5 der letzten 12 Zinsentscheidungen wich die Zentralbank von den Konsenserwartungen ab. Da die Inflation jedoch deutlich unter 1 % lag, glaubten nur wenige, dass die SNB ihren Kurs beibehalten würde.
3. Abschwächung des Schweizer Frankens: Eine gesteuerte Abschwächung
Niedrigere Zinssätze schwächen typischerweise eine Währung, was im Falle der Schweiz Exporteuren zugute kommt, aber auch Risiken birgt. Die SNB hat eine lange Tradition der Interventionen an den Devisenmärkten, um eine übermäßige Aufwertung oder Abwertung des Schweizer Frankens zu verhindern.
Da der USD/CHF auf 0,94 steigt, wie in der Januar-Prognose von CTOL Digital Solutions vorhergesagt, hat die SNB möglicherweise subtil signalisiert, dass sie mit einem leicht schwächeren Franken zufrieden ist – solange dies keine Kapitalabflüsse auslöst.
Das große Ganze: Wie geht es mit der Schweizer Geldpolitik weiter?
Während eine Zinssenkung um 0,25 % erwartet wird, dreht sich die eigentliche Debatte nun darum: Wie geht es für die SNB von hier aus weiter?
1. Bleiben die Zinsen bis 2026 niedrig?
Die Mehrheit der Ökonomen geht davon aus, dass die SNB die Zinsen bis mindestens 2026 bei 0,25 % belassen wird. Da die Inflation unter Kontrolle ist und kein dringender Bedarf an aggressiven geldpolitischen Veränderungen besteht, ist dieses Szenario die Basiserwartung.
2. Könnte die SNB auf 0 % senken?
Eine wachsende Minderheit von Ökonomen argumentiert, dass die SNB möglicherweise noch weiter gehen muss, insbesondere wenn das globale Wirtschaftswachstum weiterhin schleppend verläuft. Eine Zinssenkung auf 0 % ist im Gespräch, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern oder wenn die EZB und die Fed ihre Lockerungszyklen fortsetzen.
3. Ist die Rückkehr negativer Zinsen möglich?
Obwohl die meisten Experten die Idee ablehnen, kann sie nicht vollständig ausgeschlossen werden. Wenn die Weltwirtschaft vor einem größeren Abschwung steht – wie z. B. einer europäischen Rezession oder einer von China verursachten Verlangsamung –, könnte die SNB negative Zinsen wieder einführen, um die Kreditvergabe und die Wirtschaftstätigkeit anzukurbeln.
Im Moment bleibt dies ein Ausreißerszenario, aber Anleger sollten es im Auge behalten, da die Zentralbanken weltweit ihre nächsten Schritte neu bewerten.
Auswirkungen auf Investitionen und Märkte
1. Schweizer Aktien: Ein Schub durch niedrigere Zinsen
Schweizer Aktien, insbesondere solche in exportstarken Branchen, profitieren tendenziell von einem schwächeren Franken und niedrigeren Kreditkosten. Anleger sollten Sektoren wie Pharma, Luxusgüter und Industrie beobachten, die stark von der internationalen Nachfrage abhängig sind.
2. Schweizer Franken Ausblick: Ein gesteuerter Rückgang?
Während der USD/CHF auf 0,94 gestiegen ist, wird die SNB wahrscheinlich eingreifen, wenn der Franken zu stark schwächelt. Händler sollten kurzfristige Volatilität, aber langfristige Stabilität erwarten, da die SNB eine starke Erfolgsbilanz bei Währungsinterventionen vorweisen kann.
3. Globale Spillover-Effekte
Die Entscheidung der Schweiz könnte andere Zentralbanken – insbesondere in der Eurozone – unter Druck setzen, sich in Richtung einer lockeren Geldpolitik zu bewegen. Die EZB, die mit ihrem eigenen geringen Wachstum konfrontiert ist, könnte stärker unter die Lupe genommen werden, wenn sich der Schweizer Franken an seinen neuen Zinspfad anpasst.
Wichtige Erkenntnisse für Anleger
- Die Zinssenkung der SNB wurde aufgrund der niedrigen Inflation und des breiteren globalen Lockerungszyklus allgemein erwartet.
- Die Märkte haben dies bereits eingepreist, aber zukünftige Zinssenkungen auf 0 % bleiben eine Möglichkeit, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern.
- Schweizer Aktien dürften profitieren, während die Devisenmärkte eine gesteuerte Volatilität erleben werden, da die SNB bei Bedarf eingreift.
- Globale Anleger sollten genau darauf achten, wie die EZB und die Fed reagieren, da der Schritt der SNB ein Vorläufer für umfassendere politische Veränderungen sein könnte.
Das ist erst der Anfang
Während die Zinssenkung um 0,25 % wie eine routinemäßige Anpassung erscheinen mag, ist sie Teil eines größeren Bildes der globalen geldpolitischen Neuausrichtung. Da sich die Inflation abkühlt und die Zentralbanken ihre Strategien neu bewerten, sollten Anleger der Entwicklung einen Schritt voraus sein, indem sie politische Signale beobachten und sich entsprechend positionieren.
Vorerst hat die SNB ihren Schritt getan. Die eigentliche Frage ist: Wer ist der Nächste?