
Tesla denkt über große Stellenstreichungen angesichts sinkender Verkäufe und Herausforderungen beim Marktanteil nach
Teslas Abrechnung: Entlassungen drohen inmitten sinkender Verkaufszahlen und Marktanteilsverluste in Europa
Tesla Inc., lange Zeit das Vorbild für Silicon Valley-Ambitionen und die Dominanz bei Elektrofahrzeugen, steht nun vor einer ernüchternden Neuausrichtung. Laut einer E-Mail eines internen Mitarbeiters, die uns heute zuging, bereitet sich der Autohersteller darauf vor, zwischen 10.000 und 20.000 Mitarbeiter zu entlassen – ein Schritt, der bis zu 16 % der weltweiten Belegschaft ausmachen könnte.
Die geplanten Entlassungen, die sich Insidern zufolge vor allem auf leistungsschwache mittlere Führungskräfte und träge Vertriebs- und Marketingabteilungen konzentrieren würden, insbesondere in schwierigen Märkten wie Deutschland und dem übrigen Europa, unterstreichen, dass das Unternehmen mit sich verändernden geopolitischen Dynamiken, betrieblichen Turbulenzen und einem harten Wettbewerb zu kämpfen hat.
"Es wird dort gekürzt, wo die Leistungskennzahlen am schwächsten sind – in den mittleren Ebenen, in aufgeblähten Regionen", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
Diese potenzielle Reduzierung wäre, falls sie durchgeführt wird, Teslas größter Personalabbau seit seiner Gründung. Sie signalisiert nicht nur Kostendisziplin, sondern auch eine dringende Anstrengung zur Stabilisierung angesichts bröckelnder Wachstumsgeschichten.
Lieferungsdesaster und Marktschock: Ein brutales erstes Quartal für Tesla
Tesla lieferte im ersten Quartal 2025 weltweit 336.681 Fahrzeuge aus – ein starker Rückgang von 13 % gegenüber dem Vorjahresquartal und der niedrigste Wert seit dem dritten Quartal 2022. Analysten hatten 390.343 Auslieferungen prognostiziert, was die Unterschreitung nicht nur zu einem Fehltritt, sondern zu einer marktverändernden Enttäuschung macht.
Die Produktion entwickelte sich nicht besser. Die Gesamtproduktion sank auf 362.615 Fahrzeuge – weit unter den 410.000+ Einheiten, die das Unternehmen in früheren Quartalen erreicht hatte. Tesla führt den Rückgang auf die Neukonfiguration der Produktionslinien für das Model Y in seinen globalen Produktionsstätten zurück.
Doch diese Erklärung konnte den Markt nicht beruhigen.
"Die Upgrades des Model Y waren immer geplant, aber das Ausmaß der Störungen deutet auf tiefere betriebliche Reibungsverluste hin", sagte ein Supply-Chain-Analyst einer großen EV-Beratungsfirma. "Und das allein erklärt nicht den Zusammenbruch des europäischen Marktanteils."
Europa bricht ein: Musks politischer Schwenk geht nach hinten los
Im Zentrum von Teslas Problemen steht Europa, einst Wachstumsmotor, jetzt eine blutende Belastung. Im vergangenen Jahr hat sich Teslas Marktanteil in 15 europäischen Ländern mehr als halbiert – von 17,9 % auf 9,3 %. In Deutschland, einst Teslas kontinentales Vorzeigeprojekt, sank der Anteil von 16 % auf unter 4 %.
Dieser Zusammenbruch ist nicht nur wirtschaftlicher Natur. Er ist politisch.
Elon Musks umstrittene Zeit im US-Ministerium für Regierungseffizienz unter der Trump-Regierung verprellte wichtige Verbrauchergruppen und politische Entscheidungsträger in ganz Europa. In Deutschland und Frankreich kam es zu Arbeitskämpfen als Reaktion auf Musks Kostensenkungsmaßnahmen bei US-Bundesbehörden – ein Gegenwind, der auf die Marke Tesla durchschlug.
"Die Arbeit für die Regierung war für mich sehr nachteilig... meine Unternehmen erleiden Verluste", räumte Musk in einem kürzlichen öffentlichen Kommentar ein.
Der Schaden war schnell angerichtet. Ende März bestätigte Trump Musks Ausscheiden aus dem DOGE – ein stillschweigendes Eingeständnis, dass sein Doppelrollenexperiment spektakulär gescheitert war. Aber für Tesla setzt sich der Ruf- und Imageschaden fort.
Chinas Aufstieg: Ein Markt, eine Hoffnung
Wenn Europa Teslas Achillesferse ist, dann ist China seine letzte Bastion.
Im ersten Quartal 2025 verkaufte Tesla in China 137.200 Fahrzeuge – die beste Leistung im ersten Quartal seit 2022. Allein in der letzten Märzwoche erreichte der Umsatz mit 21.000 Einheiten einen Höchststand und übertraf damit die einheimischen Konkurrenten wie NIO, XPeng und Xiaomi deutlich.
Analysten führen den Erfolg auf aggressive Verkaufsförderungsfinanzierungen zurück, darunter 0 % Zinsen für drei Jahre auf Model Y-Einheiten und fünfjährige Nullzinsangebote für das Model 3 – verfügbar bis zum 30. April.
"Dies war ein Paradebeispiel für den taktischen Einsatz von Preisen und Timing", sagte ein Branchenstratege. "Sie nutzten die Finanzierung und nicht Preissenkungen, was die Margenintegrität in einem sehr margenempfindlichen Markt wahrt."
Doch selbst hier ist der Sieg relativ. BYD, Teslas schärfster chinesischer Rivale, lieferte im ersten Quartal weltweit über 1 Million Fahrzeuge aus – darunter 416.388 reine Elektrofahrzeuge. Seine internationalen Verkäufe übertrafen Teslas Nicht-China-Lieferungen leicht und unterstrichen eine Welt, in der Tesla nicht mehr der unangefochtene Königsmacher der Elektrofahrzeuge ist.
Die drohenden Kürzungen: Sparmaßnahmen oder strategische Neuausrichtung?
Die vorgeschlagenen Entlassungen würden erhebliche Einsparungen bringen – zwischen 1,59 und 2,12 Milliarden US-Dollar jährlich, basierend auf einem Durchschnittsgehalt von 106.025 US-Dollar. Analysten warnen jedoch, dass Einsparungen allein die zugrunde liegende Erosion nicht umkehren werden, wenn Tesla die Kürzungen nicht mit betrieblicher Klarheit und Produkterneuerung verbindet.
Die Bruttomarge von Tesla ist bereits im vierten Quartal 2024 auf 16,3 % gesunken, wobei sie ohne regulatorische CO2-Gutschriften auf 13,6 % fiel. Da BYD, Hyundai und aufstrebende chinesische Autohersteller die Produktion hochfahren und Tesla-Modelle unterbieten, dürfte der Margendruck weiter zunehmen.
Laut einer aktuellen Investorennachricht von Wells Fargo steht Tesla vor einer "Matrix struktureller Bedenken" – darunter sinkende Gewinne je Aktie, stagnierendes Lieferwachstum, Skepsis gegenüber dem versprochenen Low-Cost-Modell und anhaltende Fragen zur Tragfähigkeit der Roadmap für autonomes Fahren.
"Bei diesen Entlassungen geht es nicht nur um das Abbauen von Fett", vermutete ein anderer Marktanalyst. "Sie sind ein Brandschutz – Tesla versucht, einen größeren Vertrauensverlust der Investoren einzudämmen."
Ein Unternehmen am Scheideweg – und ein CEO unter Beschuss
Das Zusammentreffen von strategischer Überdehnung, politischen Fehltritten und einem hart umkämpften EV-Umfeld hat Tesla in seine verwundbarste Lage seit seinen frühen, klammen Tagen gebracht.
Jahrelang hat sich das Unternehmen der Schwerkraft widersetzt – es hat jeden Rivalen überverkauft, überinnoviert und übertroffen. Aber jetzt muss sich Tesla in einer Welt zurechtfinden, in der die Konkurrenten nicht mehr nur aufholen – sie sprinten davon.
Musks Ausscheiden aus der Regierung könnte einen Teil des Markenschadens in den westlichen Märkten beheben, aber der Wiederaufbau von Vertrauen, die Rückgewinnung von Marktanteilen und die Wiederbelebung der Investorenüberzeugung werden mehr als nur ein paar Finanzquartale dauern.
Da das Gespenst von Massenentlassungen droht, ist der Weg für Tesla kein Weg der sofortigen Erholung, sondern der Abrechnung.
Teslas Wendepunkt
Teslas potenzieller Stellenabbau ist zwar von großem Umfang, aber nur ein Teil eines weitaus komplexeren Puzzles. Angesichts einbrechender Lieferzahlen, europäischer Umsätze im freien Fall und zunehmendem Druck aus China und darüber hinaus steht das Unternehmen am Abgrund.
Ob dies der Beginn eines schlankeren, fokussierteren Tesla ist – oder ein Auftakt zu weiteren Auflösungserscheinungen – hängt davon ab, wie entschlossen und klug das Unternehmen die nächsten Quartale meistert.
Eines ist klar: Das Zeitalter von Teslas unantastbarer Dominanz ist vorbei. Was als Nächstes kommt, könnte nicht nur das Unternehmen neu definieren, sondern die globale EV-Industrie, die es mitbegründet hat.
Dies ist eine sich entwickelnde Geschichte, und obwohl die Informationen aus einer internen Tesla-Quelle stammen, arbeiten wir aktiv daran, die Details mit zusätzlichen unabhängigen Quellen zu verifizieren. Wir werden diesen Bericht fortlaufend aktualisieren, sobald weitere Informationen verfügbar sind.