UBS gezwungen, Krisenpläne nach der Fusion mit Credit Suisse zu überarbeiten

UBS gezwungen, Krisenpläne nach der Fusion mit Credit Suisse zu überarbeiten

Von
Peperoncini
3 Minuten Lesezeit

UBS Überarbeitet Notfall- und Sanierungspläne Nach Integration von Credit Suisse

Die UBS Group AG, die größte Bank der Schweiz, wird ihre Notfall- und Sanierungspläne nach der Übernahme von Credit Suisse in diesem Jahr überarbeiten. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat die jährliche Genehmigung von UBS's Sanierungs- und Notfallstrategien für 2024 ausgesetzt, da Anpassungen nötig sind, um die dauerhafte Handlungsfähigkeit der Bank sicherzustellen. Die Integration von Credit Suisse bringt neue Herausforderungen mit sich, weshalb die FINMA von UBS erwartet, dass sie ihre Sanierungsplanung verbessert. Dieser Schritt steht im Einklang mit den Empfehlungen des "Too Big to Fail" (TBTF)-Berichts des Schweizerischen Bundesrats, der Änderungsgesetze vorschlägt, um den Behörden mehr Spielraum in Finanzkrisen zu geben.

Wichtigste Punkte

  • Eingreifen der FINMA: Die FINMA hat die jährliche Bewertung von UBS's Notfall- und Sanierungsplänen ausgesetzt und hebt die Notwendigkeit von Änderungen aufgrund der Fusion mit Credit Suisse hervor.
  • Verbesserung der Sanierungsplanung: UBS muss zusätzliche Strategien entwickeln, die über ihren aktuellen "going concern"-Ansatz hinausgehen. Dazu gehören Optionen, Geschäftsbereiche zu verkaufen oder abzuwickeln, ohne das Finanzsystem zu destabilisieren.
  • Regulatorische Erwartungen: Die FINMA erwartet von UBS, dass sie sich auf liquiditätsgenerierende Maßnahmen konzentriert und aus der Krise von Credit Suisse lernt, insbesondere im Hinblick auf schnelle Abhebungen von Einlagen.
  • Anpassungen des Rechtsrahmens: Gesetzliche Änderungen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass neue Sanierungsoptionen mit rechtlicher Sicherheit umgesetzt werden können, was die Effektivität des Krisenmanagements verbessert.
  • Stärkung der TBTF-Gesetzgebung: Sowohl die FINMA als auch der Bundesrat setzen sich für eine Verstärkung der TBTF-Regeln ein, um systematisch wichtigen Banken eine bessere Vorbereitung auf mögliche Krisen zu ermöglichen.

Detaillierte Analyse

Die Integration von Credit Suisse in die UBS hat die Bankenlandschaft in der Schweiz erheblich verändert und Bedenken hinsichtlich systemischer Risiken im Zusammenhang mit großen Finanzinstituten geweckt. Die Aussetzung der Genehmigungen für UBS's Sanierungs- und Notfallpläne zeigt das Engagement der Aufsichtsbehörde, sicherzustellen, dass die Bank ohne steuerfinanzierte Rettungsaktionen handlungsfähig bleibt.

Die Hauptschwierigkeit besteht darin, die Strukturen, Prozesse und IT-Plattformen der fusionierten Unternehmen zu harmonisieren. Bis dies vollständig integriert ist, verlässt sich die UBS auf manuelle Datenaggregation, was langfristig nicht tragfähig ist. Die Bank muss Prozesse automatisieren und Daten in strategische Systeme übertragen, um operationale Hindernisse zu beseitigen.

Die Betonung der FINMA auf liquiditätsgenerierenden Maßnahmen spiegelt die Lehren aus der Krise von Credit Suisse wider, wo schnelle digitale Abhebungen die Probleme der Bank verschärft haben. UBS wird nun erwartet, konservativere und umfassendere Liquiditätsstrategien zu entwickeln, um ähnlichen Szenarien standzuhalten.

Darüber hinaus drängt die Aufsichtsbehörde die UBS, Notfallpläne zu entwickeln, die den Verkauf oder die Abwicklung spezifischer Geschäftseinheiten umfassen. Dieser Ansatz soll einen umfassenden Zusammenbruch verhindern, der weitreichende Folgen für das globale Finanzsystem haben könnte. Die Umsetzung solcher Maßnahmen erfordert nicht nur sorgfältige interne Planungen, sondern auch unterstützende rechtliche Rahmenbedingungen, um sicherzustellen, dass in einer Krise entschieden und rechtmäßig gehandelt werden kann.

Der Aufruf zu Gesetzesänderungen zeigt das Bewusstsein dafür, dass die bestehenden Gesetze möglicherweise nicht über ausreichende Mittel verfügen, um große Bankeninsolvenzen effektiv zu verwalten. Durch die Verbesserung der TBTF-Gesetzgebung strebt die Schweiz an, die Notwendigkeit robuster Finanzinstitutionen mit dem Imperativ zu verbinden, die Wirtschaft und die Steuerzahler vor systemischen Risiken zu schützen.

Wussten Sie schon?

  • "Single Point of Entry" Rekapitalisierung: Dies ist eine Sanierungsstrategie, bei der Verluste auf der Ebene der Muttergesellschaft absorbiert werden, damit Tochtergesellschaften weiterhin tätig bleiben können. Die FINMA ist der Ansicht, dass die UBS derzeit durch dieses Verfahren saniert werden könnte.
  • Öffentliche Liquiditätsunterstützung (PLB): Ein Mechanismus, der Banken während der Sanierung Liquiditätsunterstützung bietet. Die Umsetzung der PLB ist ein wesentlicher Aspekt der vorgeschlagenen Gesetzesänderungen zur Stärkung des Krisenmanagements.
  • Global Systemrelevante Banken (G-SIBs): Die UBS wird als G-SIB klassifiziert, was bedeutet, dass ihr Versagen eine globale Finanzkrise auslösen könnte. Solche Banken unterliegen einer intensiveren regulatorischen Kontrolle und strengeren Kapitalanforderungen.
  • Der TBTF-Bericht: Der "Too Big to Fail"-Bericht des Schweizerischen Bundesrats bewertet die Angemessenheit der Maßnahmen, die ergriffen wurden, um große Banken vor dem Zusammenbruch zu bewahren und ihre Sanierung zu verwalten, ohne die Wirtschaft zu schädigen.
  • Die Rolle der FINMA: Neben der Regulierung führt die FINMA jährliche Bewertungen der Handlungsfähigkeit von Banken durch und arbeitet mit dem Finanzstabilitätsrat (FSB) zusammen, um globale Risiken für die Finanzstabilität zu überwachen.

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