US-Inflation verlangsamt sich im Februar auf 2,8 %, während Märkte Zollrisiken und nächste Schritte der Fed abwägen

Von
ALQ Capital
4 Minuten Lesezeit

Februar-Bericht zum Verbraucherpreisindex: Inflation kühlt ab, aber Märkte beobachten Zollrisiken

Inflation kühlt ab, aber ist die Markt-Euphorie verfrüht?

Der Bericht zum Verbraucherpreisindex (VPI) für Februar 2025 brachte eine willkommene Überraschung: Die Inflation in den USA kühlte stärker ab als erwartet. Das könnte Verbrauchern und Politikern helfen. Trotzdem sind Anleger und Analysten vorsichtig. Sie verweisen auf mögliche Auswirkungen von Handelsabkommen und anhaltenden Preissteigerungen bei wichtigen Gütern.

Wichtige Erkenntnisse aus dem VPI-Bericht

  • Der VPI im Vergleich zum Vorjahr stieg um 2,8 %. Das ist weniger als im Januar (3,0 %).
  • Der VPI im Vergleich zum Vormonat stieg um 0,2 %. Das ist deutlich weniger als im Januar (0,5 %).
  • Der Kern-VPI (ohne schwankende Preise für Lebensmittel und Energie) stieg im Jahresvergleich um 3,1 % und im Monatsvergleich um 0,2 %. Beides ist weniger als erwartet.
  • Experten hatten mit einem jährlichen VPI-Anstieg von 2,9 % und einem monatlichen Anstieg von 0,3 % gerechnet. Die Inflation war also geringer als erwartet.

Der Rückgang der Inflation ist vor allem auf sinkende Preise in verschiedenen Bereichen zurückzuführen. Die Kosten für Wohnen sind zwar weiterhin hoch, aber niedrigere Preise für Flugtickets und Benzin halfen, diese Kosten auszugleichen.

Die einzelnen Teile des VPI

  1. Wohnkosten sind weiterhin hoch: Der Index für Wohnkosten stieg um 0,3 %. Das ist die Hälfte des gesamten monatlichen VPI-Anstiegs.
  2. Reise- und Energiekosten sind gesunken: Ein Rückgang der Flugpreise um 4 % und ein Rückgang der Benzinpreise um 1 % halfen, den Inflationsdruck zu verringern.
  3. Lebensmittelpreise stabil: Die Preise für Lebensmittel sind leicht gestiegen, während die Kosten für Restaurantbesuche um 0,4 % gestiegen sind.

Der allgemeine Trend zeigt, dass der Inflationsdruck nachlässt. Die Kerninflation bleibt jedoch hartnäckig. Die niedrigeren Inflationszahlen sind zwar eine Erleichterung, aber die Zentralbank wird ihre Geldpolitik wahrscheinlich nicht sofort ändern.


Reaktionen der Anleger und Markttrends

Aktienmärkte reagieren auf niedrigere Inflation

Die Märkte reagierten zunächst positiv auf die VPI-Daten. Technologieaktien wie der Nasdaq und der S&P 500 legten zu. Vor allem Wachstumsaktien aus den Bereichen Halbleiter und KI (wie Nvidia und Tesla) führten die Rallye an. Die Daten deuten darauf hin, dass der Inflationsdruck möglicherweise nicht so stark ist, dass die US-Notenbank die Zinsen aggressiv erhöhen muss. Das beflügelt die Stimmung für risikoreiche Anlagen.

Händler bleiben jedoch vorsichtig. Einige quantitativ orientierte Fonds betonen, dass jede Abweichung von diesen niedrigen Inflationszahlen in zukünftigen Berichten zu Marktschwankungen führen könnte. Viele algorithmische Handelsmodelle reagieren sehr empfindlich auf leichte Inflationsanstiege. Das bedeutet, dass ein höherer VPI in den kommenden Monaten zu plötzlichen Verkäufen führen könnte.

Geldpolitik der US-Notenbank: Zinssenkungen weiterhin fraglich

Trotz der nachlassenden Inflation bleibt die US-Notenbank vorsichtig. Die Kerninflationsrate von 3,1 % liegt immer noch über dem Ziel der US-Notenbank von 2 %. Das bedeutet, dass die Entscheidungsträger zögern könnten, die Zinsen zu früh zu senken. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, hat bekräftigt, dass geldpolitische Entscheidungen von den Daten abhängen werden. Er betonte, dass weitere Fortschritte erforderlich sind, um die Inflation näher an die Zielwerte zu bringen.

Da die Märkte mindestens eine Zinssenkung bis Mitte des Jahres erwarten, beobachten die Anleger aufmerksam den kommenden Erzeugerpreisindex und die Arbeitsmarktdaten. Wenn die Inflation weiter sinkt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September. Anhaltende Inflationsrisiken – insbesondere durch Handelspolitik – könnten die Zinsen jedoch länger als erwartet hoch halten.


Die Unbekannte: Zölle und Risiken der Handelspolitik

Warum Zölle den Abwärtstrend der Inflation gefährden könnten

Mehrere Wirtschaftsexperten, darunter auch von Goldman Sachs und der Bank of America, warnen davor, dass die geplanten Zölle auf Importe aus China, Kanada und Mexiko neuen Inflationsdruck erzeugen könnten. Wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden, könnten sie die Produktionskosten in die Höhe treiben und die Kerninflation im Laufe des Jahres 2025 wieder ansteigen lassen.

Goldman Sachs korrigiert Inflationsprognosen

  • Die Investmentbank rechnet nun mit einer Kerninflation (PCE) von 3 % bis Dezember, falls Zölle die Kosten in wichtigen Branchen erhöhen.
  • Höhere Importpreise könnten den Spielraum der US-Notenbank für Zinssenkungen verringern und die Geldpolitik länger straff halten.

Sollte die Inflation aufgrund von höheren Kosten durch Zölle wieder ansteigen, müssen die Anleger ihre Erwartungen an Zinsen und Marktentwicklung möglicherweise anpassen.


Wie geht es weiter? Marktszenarien und Wirtschaftsausblick

Kurzfristiger Optimismus, aber mittelfristige Unsicherheit

  1. Wenn die Inflation weiter sinkt:
  • Die Märkte könnten ihre jüngsten Gewinne halten, wobei Wachstumsaktien am meisten profitieren.
  • Die Erwartungen an Zinssenkungen der US-Notenbank könnten sich festigen, was zu einer möglichen Zinssenkung im September führen könnte.
  • Krypto und alternative Anlagen könnten steigen, da Anleger Risiken eingehen wollen.
  1. Wenn sich der Druck durch Zölle erhöht:
  • Die Inflation könnte im dritten oder vierten Quartal wieder anziehen und die Erwartungen an Zinssenkungen zunichtemachen.
  • Höhere Inputkosten für Hersteller könnten die Gewinnmargen der Unternehmen schmälern, was zu Abwärtskorrekturen der Gewinnprognosen führen könnte.
  • Die Marktvolatilität könnte zunehmen, da sich algorithmische Handelsmodelle an veränderte Inflationstrends anpassen.
  1. Die nächsten Schritte der US-Notenbank:
  • Die Aussagen von Powell in den kommenden Wochen werden genauestens auf eine Veränderung des politischen Tons hin untersucht.
  • Eine vorsichtigere Haltung zu Inflationsrisiken könnte die Marktbegeisterung für frühe Zinssenkungen dämpfen.

Der Verlauf der Inflation bleibt ungewiss

Die VPI-Daten für Februar bieten zwar eine kurzfristige Entlastung, aber das Gesamtbild bleibt komplex. Anleger sollten wachsam bleiben, da Inflationsrisiken durch Handelspolitik und globale Lieferketten wieder auftreten könnten. Im Moment genießen die Märkte die vorübergehende Erleichterung, aber alle Augen sind auf den nächsten Schritt der US-Notenbank gerichtet – und darauf, ob Zölle zum nächsten großen wirtschaftlichen Störfaktor werden.

Während sich die Weltwirtschaft weiterhin diesen Herausforderungen stellt, bleibt eines klar: Der Kampf gegen die Inflation ist noch lange nicht vorbei.

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