Venezuelas PDVSA und Veneoranto arbeiten zusammen bei der Offshore-Gasexploration
PDVSA arbeitet mit nigerianischer Firma zusammen, um Offshore-Gasvorkommen zu erkunden
Das staatliche Ölunternehmen Venezuelas, PDVSA, hat eine Partnerschaft mit der nigerianischen Firma Veneoranto geschlossen, um Offshore-Naturgasvorkommen zu erkunden. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf zwei Gasfelder: Barracuda im Golf von Venezuela und Boca de Serpiente auf der Deltana-Plattform. Diese Felder sollen insgesamt 30 Billionen Kubikfuß Erdgas enthalten, was Venezuela helfen könnte, die viertgrößten Erdgasreserven der Welt zu erreichen.
Präsident Nicolás Maduro hat seine Begeisterung über steigende ausländische Investitionen im Energiesektor Venezuelas zum Ausdruck gebracht und betont, dass es für globale Investoren gemeinsame Chancen gebe. Er hob auch die Bereitschaft des Landes zu fairen Verträgen hervor und erwähnte Pläne, Erdgas nach Afrika zu exportieren.
Veneoranto, eine Tochtergesellschaft von Atlas Oranto Petroleum, gehört Arthur Eze, einem der wohlhabendsten Menschen Afrikas. Atlas Oranto ist in 11 afrikanischen Ländern tätig und hat seinen Sitz in Abuja.
Venezuela unterliegt seit 2017 US-Sanktionen, die die Energiebranche erheblich betroffen haben. Die USA führten im April erneut umfassende Sanktionen ein, die Unternehmen dazu zwingen, eine Genehmigung des US-Finanzministeriums für Geschäfte mit Venezuela einzuholen. Ob Atlas Oranto eine solche Genehmigung erhalten hat, ist unklar.
Die Regierung von Maduro hat das Ziel, Investitionen in Erdgasvorkommen zu fördern und betont, dass PDVSA keinen Mehrheitsanteil an Gasprojekten benötigt, im Gegensatz zu Ölprojekten. Venezuela hat kürzlich zwei Offshore-Gasvereinbarungen mit Trinidad und Tobago unterzeichnet, bei denen PDVSA kein Eigentum hat, aber Steuern und Gebühren erhebt.
Wichtige Punkte
- PDVSA kooperiert mit der nigerianischen Firma Veneoranto, um 30 Billionen Kubikfuß Offshore-Gasvorkommen in Venezuela zu erkunden.
- Venezuela will mit diesen neuen Vereinbarungen der viertgrößte Erdgasinhaber der Welt werden.
- Präsident Maduro fordert mehr ausländische Investitionen im Energiesektor Venezuelas und betont die gegenseitigen Vorteile.
- US-Sanktionen komplizieren venezolanische Öl- und Gasgeschäfte und erfordern die Genehmigung des US-Finanzministeriums für ausländische Unternehmen.
- PDVSA kann an Gasprojekten nur einen Minderheitsanteil oder gar keinen haben, im Gegensatz zu Ölprojekten, was private Investitionen anzieht.
Analyse
Die Zusammenarbeit zwischen PDVSA aus Venezuela und Veneoranto aus Nigeria könnte die globalen Gasmärkte verändern und Venezuela als wichtigen Akteur positionieren. Dieser Schritt stellt eine Reaktion auf die US-Sanktionen dar und könnte geopolitische Dynamiken beeinflussen. Kurzfristig kann dies die Wirtschaft Venezuelas und deren Energieunabhängigkeit stärken, während es langfristig helfen könnte, die Exportmärkte zu diversifizieren und mehr ausländische Investitionen anzuziehen. Für Veneoranto erweitert sich somit der Geschäftsbetrieb und der Zugang zu neuen Vorkommen, was ihre globale Marktposition verbessert. Die US-Sanktionen bleiben jedoch ein kritisches Hindernis, das die Investitionssicherheit und die Einhaltung internationaler Standards für Unternehmen beeinflusst.
Wussten Sie schon?
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PDVSA:
- Erklärung: PDVSA, oder Petróleos de Venezuela, S.A., ist das staatliche Öl- und Erdgasunternehmen Venezuelas. Es spielt eine wichtige Rolle in der Wirtschaft des Landes und gehört zu den größten Ölkonzernen weltweit. Es verwaltet die Exploration, Produktion, den Transport und den Verkauf von Rohöl und seinen Derivaten, sowohl national als auch international.
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Veneoranto:
- Erklärung: Veneoranto ist eine Tochtergesellschaft von Atlas Oranto Petroleum, einem nigerianischen Unternehmen für Öl- und Gasexploration. Die Firma gehört Arthur Eze, einem der reichsten Menschen Afrikas, und konzentriert sich darauf, Erdöl- und Erdgasvorkommen in verschiedenen Regionen zu erkunden und zu entwickeln, einschließlich Partnerschaften mit internationalen Unternehmen wie PDVSA.
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US-Sanktionen gegen Venezuela:
- Erklärung: Die USA haben seit 2017 Sanktionen gegen Venezuela verhängt, die vor allem den Ölsektor und wichtige Regierungsvertreter betreffen. Diese Sanktionen sollen den venezolanischen Staat unter Druck setzen, indem sie dessen Zugang zu internationalen Finanzmärkten einschränken und ausländischen Unternehmen die Zusammenarbeit mit PDVSA erschweren. Die erneute Einführung umfassender Sanktionen im April 2024 erfordert, dass Unternehmen eine Genehmigung des US-Finanzministeriums für Transaktionen mit Venezuela einholen, was internationale Partnerschaften und Investitionen erschwert.