Yellen verschiebt globalen Steuervertrag wegen wichtiger Fragen mit Indien und China
USA verzögern globales Steuerabkommen mit Indien und China wegen Schlüsselthemen
Finanzministerin Janet Yellen hat angekündigt, dass die USA den globalen Steuervertrag erst finalisieren werden, wenn wichtige Fragen mit Indien und China geklärt sind. Das Abkommen, dem sich rund 140 Länder grundsätzlich angeschlossen haben, zielt darauf ab, die Besteuerung großer multinationaler Unternehmen zu reformieren. Die Verhandlungen sind jedoch bei den Details zu Verrechnungspreisregeln ins Stocken geraten, die laut Yellen entscheidend sind, um Unsicherheit und Steuerstreitigkeiten zu beseitigen. Die USA drängen auf präzise Bestimmungen, um die Zustimmung des Kongresses zu erhalten, und Yellen erklärte, dass die USA die Konvention nicht unterzeichnen werden, bis es eine breitere Einigung zu den Verrechnungspreisregeln gibt. Der italienische Finanzminister Giancarlo Giorgetti bestätigte die Pattsituation und sagte, dass die Gruppe in einer "Sackgasse" steckt. Weitere Verzögerungen beim Abkommen könnten zu erheblichen Handelskonflikten und der Einführung neuer Digitalsteuern führen.
Wichtigste Erkenntnisse
- Finanzministerin Janet Yellen sagt, dass die USA das globale Steuerabkommen nicht finalisieren werden, bis Indien und China wichtige, offene Fragen klären.
- Das Abkommen zielt darauf ab, die Besteuerung großer multinationaler Konzerne zu reformieren und Steueroasen mit einem Mindeststeuersatz von 15% zu beseitigen.
- Der noch unfertige Teil des Abkommens betrifft die Aufteilung der Steuern auf Gewinne zwischen den Ländern, in denen die Unternehmen Umsätze erzielen.
- Die Verhandler haben Schwierigkeiten, die Details zu finalisieren und genügend Länder für eine multilaterale Konvention zur Umsetzung zu gewinnen.
- Verrechnungspreisregeln sind ein Schlüsselthema, das noch nicht geklärt ist, obwohl die meisten Länder einen Vorschlag der OECD unterstützen.
- Weitere Verzögerungen beim Abkommen könnten zu erheblichen Handelskonflikten über Digitalsteuern führen.
Analyse
Die Entscheidung der USA, das globale Steuerabkommen zu verzögern, zeigt die andauernden Meinungsverschiedenheiten mit Indien und China über Verrechnungspreisregeln. Diese Pattsituation könnte das Abkommen, das eine Reform der Besteuerung multinationaler Unternehmen und die Beseitigung von Steueroasen mit einem Mindeststeuersatz von 15% zum Ziel hat, ausbremsen. Weitere Verzögerungen könnten zu erheblichen Handelskonflikten und der Einführung neuer Digitalsteuern führen. Die Anerkennung der Pattsituation durch den italienischen Finanzminister verdeutlicht die Dringlichkeit, diese Fragen zu lösen. Länder wie Irland, die von Niedrigsteuersystemen profitiert haben, könnten ebenfalls Konsequenzen tragen. Langfristig könnte diese Entwicklung zu einer stärker fragmentierten internationalen Steuerlandschaft führen, in der einzelne Länder ihre eigenen Digitalsteuern einführen.