Zelenskyy fordert die EU auf, ein Darlehen von 35 Milliarden Euro freizugeben, während die anti-russische Stimmung in ganz Europa steigt

Zelenskyy fordert die EU auf, ein Darlehen von 35 Milliarden Euro freizugeben, während die anti-russische Stimmung in ganz Europa steigt

Von
Thomas Schmidt
5 Minuten Lesezeit

Selenskyj sucht schnelle finanzielle und militärische Unterstützung

Auf dem EU-Gipfel machte Präsident Selenskyj sich stark für die sofortige Bereitstellung eines Kredits in Höhe von 35 Milliarden Euro, der Teil einer umfassenderen G7-Initiative ist, um der Ukraine zu helfen, ihre militärische Verteidigung zu stärken und die Drohnenproduktion auszubauen. Diese Finanzierung, die für die laufenden Kriegsanstrengungen der Ukraine gegen Russland entscheidend ist, wurde aufgrund des Vetos von Ungarn blockiert. Die Regierung von Viktor Orbán hat konsequent gegen EU-Sanktionen und finanzielle Unterstützungspakete für die Ukraine opponiert, was die Bereitstellung dieser Mittel erschwert.

Trotz des Vetos Ungarns blieb Selenskyj entschlossen, die europäische finanzielle Unterstützung zu sichern. Er betonte die Dringlichkeit der Lage: „Es muss der richtige Mechanismus gefunden werden, um dieses Geld so schnell wie möglich zu uns zu bringen“, sagte Selenskyj und verwies auf die dringende Notwendigkeit, die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine gegen die anhaltende russische Aggression aufrechtzuerhalten. Der Besuch des ukrainischen Präsidenten in Brüssel war Teil einer umfassenderen Europatour, um Unterstützung für seinen Plan zum Sieg zu sammeln, und unterstreicht die entscheidende Bedeutung dieser finanziellen Hilfe.

Ungarns Widerstand isoliert das Land innerhalb der EU

Ungarn hat sich innerhalb der Europäischen Union zunehmend isoliert, da es eine pro-russische Haltung einnimmt. Während kein anderes EU-Land offiziell den Kredit über 35 Milliarden Euro blockiert hat, sorgt Ungarns Einsatz seines Vetorechts weiterhin für Verzögerungen bei der Bereitstellung der Mittel. Obwohl andere Länder, wie die Slowakei unter der Führung von Robert Fico, eine gewisse Unentschlossenheit geäußert haben, bleibt Ungarn das einzige Land, das aktiv gegen den Kredit ist.

Dieser Widerstand hebt wachsende Spannungen innerhalb der EU hervor, da Ungarn häufig mit dem Rest des Blocks zu Fragen im Zusammenhang mit der Ukraine im Streit liegt. Orbáns Regierung, die enge Kontakte zu Russland pflegt, wird von anderen europäischen Führern dafür kritisiert, die EU-Bemühungen zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression zu untergraben. Die Position der ungarischen Regierung spiegelt auch tiefere politische und kulturelle Bindungen zu Russland wider, die von der Mehrheit der EU-Mitglieder nicht geteilt werden.

EU-Führer entschlossen, Ungarns Veto zu umgehen

Trotz der Blockade durch Ungarn haben die großen EU-Mächte wie Deutschland, Frankreich und Italien ihr Engagement zur Unterstützung der Ukraine bekräftigt. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werde, und schlug vor, dass alternative Finanzierungsmechanismen eingesetzt werden könnten, um Ungarns Veto gegebenenfalls zu umgehen. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron und die italienische Premierministerin Giorgia Meloni betonten ihre Unterstützung für die Ukraine, räumten jedoch ein, dass es notwendig sei, die wirtschaftlichen Belange im Inland mit der fortgesetzten militärischen Hilfe in Einklang zu bringen.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gab ebenfalls die Zusicherung, dass die Ukraine-Einrichtung, die Unterstützung in Höhe von bis zu 50 Milliarden Euro garantiert, auf Kurs remain. Die EU-Führer prüfen Möglichkeiten, die finanzielle Unterstützung voranzubringen, sei es durch bilaterale Hilfsabkommen oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten. Der Konsens unter den meisten europäischen Führern ist klar: Die Verteidigung der Ukraine ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur für ihr Überleben, sondern auch für die Sicherheitsinteressen Europas insgesamt.

Tiefe anti-russische Stimmung fördert die öffentliche Unterstützung

In ganz Europa gibt es eine weit verbreitete Unterstützung für die Bereitstellung finanzieller und militärischer Hilfe an die Ukraine. Diese starke Unterstützung wird maßgeblich durch tief verwurzelte anti-russische Gefühle angetrieben, die seit der russischen Invasion in die Ukraine im Jahr 2022 zugenommen haben. Viele Europäer sehen die Aggression Russlands als direkte Bedrohung für die europäische Sicherheit und Werte, und diese Wahrnehmung stärkt das Engagement für die Verteidigung der Ukraine.

Historische Spannungen und Enttäuschung nach der Sowjetunion

Für Länder in Ost- und Mitteleuropa, insbesondere für jene, die einst unter sowjetischer Herrschaft standen, bleibt die Erinnerung an die russische Unterdrückung lebendig. Nationen wie Polen, die baltischen Staaten und andere, die während des Kalteren Krieges unter sowjetischer Kontrolle litten, sehen die aktuellen Handlungen Russlands als Fortsetzung seiner imperialistischen Ambitionen. Dieses historische Trauma treibt ihre starke Unterstützung für den Widerstand der Ukraine an, da diese Länder eine Wiederbelebung des russischen Expansionismus fürchten.

In Westeuropa hat die Enttäuschung über Russland nach der Sowjetunion ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Formung der anti-russischen Stimmung gespielt. Hoffnungen auf Russlands Integration in die globale demokratische Ordnung nach dem Fall der Sowjetunion sind verblasst, insbesondere unter der Führung von Präsident Wladimir Putin. Die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 und seine Einmischung in europäische Wahlen haben das Misstrauen und die Feindseligkeit gegenüber Moskau weiter angeheizt.

Ukraine als Symbol europäischer Werte

Für viele Europäer symbolisiert der Kampf der Ukraine gegen Russland einen breiteren Kampf um demokratische Werte, Souveränität und Selbstbestimmung. Die Unterstützung der Ukraine wird nicht nur als strategische Notwendigkeit, sondern auch als moralische Pflicht angesehen. Der Wunsch der Ukraine, sich in europäische Strukturen wie die EU zu integrieren, spricht viele Europäer an, die die Verteidigung der Ukraine als Stand gegen Autoritarismus betrachten.

Die Handlungen Russlands, darunter Menschenrechtsverletzungen, Missachtung des internationalen Rechts und die Waffenisierung von Energiequellen, haben die Entschlossenheit Europas, die Ukraine zu unterstützen, nur noch verstärkt. Dies gilt insbesondere im Kontext der Energiekrise von 2022, die dazu führte, dass die europäischen Bürger aufgrund von Russlands Manipulation der Gasexporte mit höheren Lebenshaltungskosten konfrontiert waren.

Kollektive Sicherheitsbedenken

Für viele EU-Länder, besonders die an Russland grenzenden, gibt es eine spürbare Angst, dass das Versäumnis, die russische Aggression in der Ukraine zu stoppen, zu einer weiteren territorialen Expansion führen könnte. Länder wie Polen und die baltischen Staaten sind sich ihrer Verwundbarkeit gegenüber russischem Einfluss bewusst, und die Unterstützung der Ukraine wird als entscheidend angesehen, um die Grenzen Europas zu schützen.

Diese kollektiven Sicherheitsbedenken haben viel zur öffentlichen Bereitschaft geführt, wirtschaftliche Härten wie steigende Energiekosten in Kauf zu nehmen, um die Ukraine zu unterstützen. Die Europäer verstehen, dass ein starkes Ukraine als Puffer gegen russische Militärangriffe dient, die ansonsten die größere europäische Stabilität bedrohen könnten.

Fazit

Selenskyjs Drängen auf die Freigabe des Kredits über 35 Milliarden Euro ist nur ein Teil der umfassenderen Anstrengungen der Ukraine, die europäische Unterstützung im Kampf gegen Russland zu sichern. Trotz der Opposition Ungarns bleiben die meisten EU-Länder entschlossen, alternative Wege zu finden, um der Ukraine die finanzielle und militärische Hilfe zu geben, die sie benötigt. Dieses Engagement wird durch tief verwurzelte anti-russische Gefühle in ganz Europa unterstützt, die durch historische grievances, den Schutz demokratischer Werte und die Sorgen um kollektive Sicherheit angetrieben werden.

Während der Krieg weitergeht, scheint Europas Entschlossenheit, die Ukraine zu unterstützen, stärker denn je, wobei sowohl Führer als auch Bürger die lebenswichtige Bedeutung erkennen, gegen die russische Aggression zu stehen.

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